HAMBURGER WIRTSCHAFT 06 / 16
MACHER
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Man könnte sagen, Achim Stephan beschloss 2010 mit Mitte
30 seinen gut bezahlten Job als Vertriebsleiter bei einer Invest-
mentberatung aufzugeben, um mit Nüssen zu handeln. Und
zwar, weil ihm das ewig gleiche Konferenzgebäck auf den Keks
ging. Deshalb hat er die wellnuss Premium Snacks GmbH ge-
gründet
( www.wellnuss.de). Die Snacks aus Trockenobst, Nüs-
sen und Schokolade tragen mit „Akkulader“ oder „Gedanken-
ordner“ köstliche Namen und schmecken auch so. Außerdem
sind sie gesünder als viele Schokoriegel und Kekse. Dass sie
frei von Konservierungsstoffen, künstlichen Aromen, Farbstof-
fen und Gentechnik sind, versteht sich von selbst. Und weil das
Auge mitisst, gibt es die Snacks des 40-Jährigen nicht in Folie,
sondern in eleganten – und praktischen – Glaskaraffen vom
„Snackboard“. Gerne werden die „Well-
nüsse“ auch zu Werbezwecken ver-
schenkt. Dafür bietet Stephan Beutel,
Faltschachteln und eine Birkenholzbox,
auf Wunsch mit Aufdruck. Die Holzbox
wird dazu übrigens im wahrsten
Sinne des Wortes gebranded.
Zum Schluss die Kernfrage:
Hat Achim Stephans Idee
eingeschlagen? Hat er
mit Nüssen oder Zi
tronen gehandelt?
Keine Sorge: Seine
Firma hat bereits
zwei Jahre nach
Gründung zartbit-
terschokoladen-
schwarze Zahlen
geschrieben.
Zeit ist bekanntlich Geld. Und für Mehdi Afridi (li.) und Kon
stantin Loebner (re.) von der
WirkaufendeinenFlug.deGmbH
(
www.wirkaufendeinenflug.de) ist diese Aussage sogar die Basis
ihres Geschäftsmodells. Die Hamburger verhelfen Passagieren,
deren Flug annulliert wurde oder mindestens drei Stunden Ver-
spätung hatte, zu ihrem Recht – und zwar innerhalb von 48 Stun-
den. „Wir prüfen jeden Anspruch individuell mit einem ausge
klügelten System und gehen dann in Vorleistung“, sagt Loebner.
Der Fluggast spart durch die Sofortentschädigung von bis zu
400 Euro Zeit und Nerven. Das Geld holen sich Afridi (31) und
Loebner (23) von den Fluggesellschaften wieder. Ein riskantes
Geschäftsmodell, denn die Ansprüche der Fluggäste begleichen
die Airlines oft erst nach Monaten. „Um das Risiko überschau-
bar zu halten, kaufen wir nicht jeden Flug“, betont Loebner.
Wer seinen Service nutzen will, muss mit einer deutschen Airline
geflogen sein beziehungsweise mit einer internationalen Airline
in Deutschland gestartet oder gelandet sein. „Wir wollen aber
in weitere europäische Länder expandieren“, sagt er.
Kerngesunde Snacks
Flug weg, Geld her
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