Juni 2016

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zu-Mund-Propaganda und Anzeigen in
Fachmagazinen akquiriert. „Wir sind der
Tante-Emma-Laden der Branche“, sagt die
gelernte Zahnarzthelferin. Was das heißt?
Neben der Beratung und dem breiten Sor-
timent gehören für sie Reparaturen, Um-
bauten und die Bestellung von Sonder­
artikeln selbstverständlich zum Service.
Telefonisch oder per E-Mail nimmt
Hesse die Bestellungen entgegen. Von On-
lineshops dagegen hält sie wenig. „Beim
Onlineshopping kaufen die Kunden oft
wahllos ein, nur um dann alles wieder
zurückzuschicken“, bedauert sie.
Im Moment läuft ihr Geschäft noch
gut genug. Sie betont aber auch: „Wenn
man so etwas macht, gehört viel Herzblut
dazu. Man wird in diesem Geschäft nicht
reich.“ Hesse sieht zudem dunkle Wol-
ken am Horizont aufziehen: Die Ware
wird immer ähnlicher, die Kunden wer-
den weniger. „Die Hersteller können das
Rad ja nicht neu erfinden oder Bahnen
bauen, die es nie gab“, erklärt sie das
Dilemma, in dem die Branche steckt.
Gleichzeitig sind die Preise gestiegen.
„Die Loks kann man heute nicht mehr
einfach so Kindern zum Spielen in die
Hand drücken“, sagt sie.
Trotz dieser Entwicklungen macht
sich Martina Hesse keine Sorgen. „Wir
bekommen hin und wieder Briefe von
Kunden, die sich bedanken“, sagt sie
und ergänzt mit Blick auf ihr Alter:
„Wenn die Nachfrage ausbleibt, freue
ich mich auf mein Rentnerdasein.“
Ann-Katrin Raudszus
Telefon 36138-563
Von der Lok bis zum Auto: Martina Hesse
verkauft in ihrem Geschäft alles, was Fans
von Modelleisenbahnen brauchen
Modelleisenbahnen sind längst
kein Kinderspielzeug mehr
EINFACH.
GUTE.
GRAFIK.
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