Wie kann Hamburgs Innenstadt vielfältiger werden?

In der Rubrik „Nachgefragt“ stellt die HW-Redaktion eine Frage zu unterschiedlichen Themen, auf die jeweils fünf Hamburger Geschäftsleute beziehungsweise Personen bestimmter Einrichtungen oder Institutionen antworten. (31. Mai 2023, HW 3/2023)
Catrin-Anja Eichinger
Ausstellung „Angekommen“ in der Mönckebergstraße mit Skulpturen des Künstlers Liu Ruowang

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privat
 

Sarah Janning-Picker (39)

Erste Vorsitzende Hamburg Guides e. V.

Wir benötigen in der City unter anderem ein Abbild der diversen Stadtfacetten. Ich denke da etwa an eine Hamburg-Info – keine Tourist-Info. Ein Informationszentrum mit Café für Besuchende und Anwohnende gleichermaßen. Ein Ort, an dem man beispielsweise bei einem Kaffee in einem Hamburg-Buch stöbern und es gegebenenfalls auch kaufen kann. Ein Ort, an dem sich unterschiedliche Teile der Stadt, vielleicht sogar Hamburger Unternehmen mit ihren Produkten, präsentieren, an dem sich Menschen treffen, die eines eint: das Interesse an Hamburg.


Michael Birkhold (44)

Quartiersmanagement Interessengemeinschaft Jungfernstieg

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Verena Felder
 

Vielfalt belebt, und daher muss die Innenstadt Bewohner und Besucher gleichermaßen anziehen. Wege dorthin müssen neu gedacht und gegangen werden: nachhaltige Gastronomie im öffentlichen Raum, dauerhafte Präsenz von Kunst und Kultur, die City als generationsübergreifender Ausflugsort. Zudem gilt es, alte Plätze zu beleben und neue zu schaffen. Wichtig sind auch die Entwicklung von Wohnquartieren und die kompromisslose Unterstützung der tragenden Säule der Innenstadt: des Handels.


Brigitte Engler

Geschäftsführung City-Management

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Catrin Eichinger
 

Es kommen zunehmend jüngere Menschen in die Innenstädte. Deren Bedürfnissen müssen wir gerecht werden. Zwar ist nach wir vor ein buntes Shoppingangebot von Bedeutung, aber wir müssen mehr Orte für gemeinsame Erlebnisse schaffen. Das erreichen wir etwa mit einem abwechslungsreichen Gastronomieangebot. Szeneläden wie die „Trattoria Edmondo“ sind ein echter Gewinn, ebenso Inszenierungen wie „Hamburgs Sommergärten“ oder die Skulpturenausstellung „Angekommen“ mit Skulpturen des Künstlers Liu Ruowang.


Ann-Kathrin Cornelius (31)

Geschäftsführerin Cap San Diego Betriebsgesellschaft mbH

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Julia Berlin_Cap San Diego
 

Die Innenstadt ist für viele ein wichtiger Faktor für Lebensqualität und Wohnortattraktivität. Im Vordergrund steht aber nicht mehr allein die reine Warenbeschaffung, sondern das „Erlebnis“. Bedeutend ist aus meiner Sicht eine Kombination aus Einkauf, Kultur und Gastronomie. Ebenfalls wichtig ist der Aufbau von Kooperationen zwischen den Innenstadtakteuren sowie eine bessere Vernetzung untereinander, um sich gemeinsam zu stärken, um Aufmerksamkeit zu kreieren und Mehrwerte zu bieten.


Florian Braun (43)

CEO Unger

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Michele Di Dio
 

Über die Einzigartigkeit unserer Innenstadt rund um die Binnenalster sind sich wohl alle einig. Wenn sich die Politik jetzt auf die Themen Sauberkeit, Erreichbarkeit und Sicherheit zurückziehen würde, wäre vielen geholfen. Städteplanung sollte niemals einer Ideologie folgen. Ich sehe unsere Innenstadtstruktur und -kultur viel näher an zum Beispiel London, während die Entscheider eher Kopenhagen als Vorbild zu nehmen scheinen. Fazit: Unsere City ist lebendig und könnte vielleicht noch vielfältiger sein – wenn man sie nur lässt.


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