Von Clemens Gerlach, 29. November 2024 (HW 6/2024)
75 JAHRE
18 Millionen Artikel, mehr als 34 000 Marken, zwölf Millionen Kundinnen und Kunden: OTTO kann mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. „Wir sind der größte deutsche Online-Händler. Als Universalist sprechen wir Menschen jeder Altersgruppe in Deutschland an – auf dem Land, in der Stadt, überall“, sagt Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstandes, und verweist auf „die Kombination aus dem passenden Sortiment und herausragenden Services“. Als erstes Unternehmen im klassischen Versandhandel ging OTTO 1995 mit einer Website online, der legendäre Katalog erschien letztmalig 2018. „In den vergangenen Jahren haben wir OTTO konsequent vom Online-Händler zur Plattform transformiert“, erklärt Opelt. Mittlerweile sind dort rund 6500 Partnerfirmen aktiv. „Was uns auszeichnet, ist unser permanenter Wille zur Veränderung. Nachhaltigkeit spielt dabei seit Jahrzehnten eine Rolle.“
75 JAHRE
Wir sind ständig dabei, uns immer wieder neu zu erfinden.
Arnd Liedtke
„Wir sind ein Genussunternehmen mit vielfältigen Aktivitäten“, sagt Arnd Liedtke, Director Corporate Communications bei Tchibo. Der traditionsreiche und international bekannte Kaffeehändler hat sein Angebot längst diversifiziert: „Wöchentlich bringen wir neue Non-Food-Artikel auf den Markt, im Jahr sind es rund 3000. So berühren wir mit unseren Produkten viele Bereiche des Lebens und sind Teil der Familie.“ Mit Hunderten Filialen, Tausenden Regalen im Lebensmittelhandel sowie Online-Shops will Tchibo möglichst nah am Menschen sein. „Wir sind ständig dabei, uns immer wieder neu zu erfinden und schnell auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden zu reagieren“, betont Liedtke – und ergänzt: „Wir bieten seit jeher gute Qualität zu fairen Preisen.“
100 JAHRE
TAMCKE SCHUHHAUS UND ORTHOPÄDIESCHUHTECHNIK
„Ich gehe offiziell in Rente, unser Sohn André wird Chef“, erklärt Rolf Tamcke. Doch ganz aufhören möchte er nicht, dafür macht ihm die Arbeit zu viel Spaß: „Meine Frau und ich werden helfen und ihn unterstützen, wenn er das möchte.“ So wird es wohl kommen, denn das Schuhgeschäft im Alten Land ist ein Familienbetrieb, wie er im Buche steht. „Mein Opa hat ihn gegründet, mein Vater dann übernommen“, sagt Rolf Tamcke. In der Süderelbe-Region ist der Cranzer Betrieb eine Institution. Wer etwas Gutes für die Füße braucht, geht zu den Tamckes. „Wir verkaufen fertige Schuhe, stellen aber auch selbst welche her“, erklärt der Orthopädieschuhmachermeister, der auch noch Einzelhandelskaufmann gelernt hat. Dank Weiter- und Fortbildung ist er immer up to date. 3D-Druck und Digitalisierung sind mittlerweile Standard.
75 JAHRE
Die Mitarbeitenden der Feddersen-Gruppe sind von entscheidender Bedeutung.
Volker Scheel
Anfangs war die Feddersen-Gruppe eine reine Handelsgesellschaft für chemische Erzeugnisse, inzwischen ist sie auf vielen Geschäftsfeldern aktiv, unter anderem im Edelstahlhandel und in der Produktion von Kunststoffen. Zudem bietet sie Ingenieurdienstleistungen an. „Seit ihrer Gründung hat die Feddersen-Gruppe großen Wert auf enge und langfristige Beziehungen zu ihren Kunden, aber auch ihren Lieferanten gelegt“, sagt Volker Scheel, Geschäftsführer der Konzernmutter K.D. Feddersen Holding GmbH, über den Jubilar. Das Unternehmen ist global ausgerichtet, hat aber feste Hamburger Wurzeln. So wurde im Sommer die neue Firmenzentrale in der Wendenstraße in Hammerbrook bezogen. „Die Mitarbeitenden der Feddersen-Gruppe sind von entscheidender Bedeutung. Mit ihrem Engagement, ihrer Expertise und ihrer Leidenschaft tragen sie maßgeblich zum Erfolg bei“, lobt Scheel.
125 JAHRE
Vor der Zukunft ist Michael Wulf nicht bange. „Der BVE durfte in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen feiern. Dieses Jubiläum zeigt eindrucksvoll, dass wir nicht nur eine lange Tradition haben, sondern auch ein wirtschaftlich solides Geschäftsmodell“, sagt der Vorstandssprecher des Bauvereins der Elbgemeinden. 23 357 Mitglieder und mehr als 14 400 Wohnungen besitzt die Baugenossenschaft in Hamburg und dem nordwestlichen Umland. „Die größte Herausforderung ist aktuell das Ausbalancieren von notwendigen Investitionen und den dafür notwendigen Mietanpassungen.“ Schließlich sollen die BVE-Mieten auch künftig fair, angemessen und bezahlbar sein. „Wir bleiben weiterhin aktiv und nehmen die Herausforderungen der jeweiligen Zeiten an“, verspricht Wulf. „Denn unsere Bestände müssen auch hinsichtlich der Klimavorgaben und Energie-Effizienz zukunftsfähig und nachhaltig sein.“
100 JAHRE
JOHN T. ESSBERGER GMBH & CO. KG
Feierlicher geht es kaum. Zum 100-jährigen Jubiläum des Schifffahrtunternehmens John T. Essberger gab es einen Senatsempfang im Großen Bankettsaal des Rathauses, die Festrede hielt der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher. „Ihre Firma hat einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, dass Hamburg deutsches Zentrum des Seehandels wurde“, sagte er auch in Richtung von Dr. Eberhart und Heinrich von Rantzau. Die beiden Brüder sind die dritte Generation in der Essberger-Führung. „Die Erfahrung und die Werte, die uns unser Großvater John T. Essberger und unsere Mutter Liselotte von Rantzau für unser Reederei-Geschäft mitgegeben haben, sind die Richtlinien, denen wir folgen“, stellt Dr. Eberhart von Rantzau heraus. Dessen Sohn Philipp könnte einmal in seine Fußstapfen treten. Bei der Taufe zweier weiterer Chemikalientanker der neuesten Bauart durfte er im Sommer am neuen Cruise Center Baakenhöft in der HafenCity schon einmal die Gäste begrüßen.
100 JAHRE
Die Blohm Jung GmbH ist ein Hidden Champion. „Zusammen mit unserer Schwesterfirma Mägerle in der Schweiz sind wir Weltmarktführer im Bereich der Bauteile für Flugzeugturbinen, alle großen Hersteller sind unsere Kunden“, erklärt Geschäftsführer Arno Binder. In Hamburg-Bergedorf produziert das Unternehmen bis zu zwei Millionen Euro teure Schleifmaschinen für die automatisierte Bearbeitung von Werkstücken, am Göppinger Standort findet die Überholung statt. „Dank unserer Maschinen können die Werkstücke präzise gefertigt werden“, freut sich Binder. Qualität und Bearbeitungszeit müssen gleichermaßen stimmen. Die Digitalisierung ist schon lange in die Fertigung eingezogen, auch deshalb nimmt die Produktivität der langlebigen Maschinen weiter zu. „Es ist ein anspruchsvoller Markt. Aber wir sind zuversichtlich, bestehen zu können“, sagt Binder.
75 JAHRE
DPA DEUTSCHE PRESSE-AGENTUR GMBH
Die Redaktion arbeitet seit 75 Jahren nach etablierten und bewährten Grundsätzen.
Sven Gösmann
„Die Redaktion arbeitet seit 75 Jahren nach etablierten und bewährten Grundsätzen: unabhängig, überparteilich und verlässlich“, betonte Chefredakteur Sven Gösmann anlässlich des Jubiläums der dpa. Deutschlands größte Nachrichtenagentur entstand 1949 durch den Zusammenschluss des Deutschen Pressedienstes, der Deutschen Nachrichtenagentur und der Süddeutschen Nachrichtenagentur. Auch wenn Berlin 2010 Standort der Zentralredaktion wurde, ist Hamburg als Unternehmenssitz weiterhin von großer Bedeutung. „Das Prinzip einer unabhängigen Nachrichtenagentur in den Händen von rund 170 Medienhäusern hat sich bewährt“, sagt Peter Kropsch, Vorsitzender der Geschäftsführung. „Wir sind überzeugt: Die dpa wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle für die informierte und demokratische Gesellschaft einnehmen.“
50 JAHRE
BOGDOL VERWALTUNGS- UND IMMOBILIEN GMBH
Eines ist BOGDOL-Geschäftsführer Dr. Matthias Reuter besonders wichtig: „Wir haben uns sehr bewusst auf Norddeutschland fokussiert. So können wir unseren Auftraggebern Nähe, Präsenz und schnelle Reaktionszeiten garantieren.“ 4000 Mitarbeitende packen an, die meisten in der Gebäudereinigung: bei Kunden der freien Wirtschaft oder der öffentlichen Hand – und auch in der Handelskammer. „Trotz unserer Größe besitzen wir den Spirit eines Familienunternehmens. Das zeigt sich auch an der überdurchschnittlich langen Betriebszugehörigkeit unserer Kolleginnen und Kollegen“, sagt Reuter, der als Wirtschaftsingenieur Produktionstechnik und Betriebsorganisation studiert hat. Die BOGDOL-Mannschaft kümmert sich seit 50 Jahren um die Gebäude und Liegenschaften der Kunden, oft frühmorgens oder spätabends. Und trägt damit zum Werterhalt bei. „Unsere Mitarbeitenden identifizieren sich mit ihren Objekten und damit, wenn alles glänzt.“
125 JAHRE
Bei uns zählen noch der Handschlag und das gesprochene Wort.
Patrick Göseke
Als versierter Versicherungsmakler kennt sich Patrick Göseke mit Policen aller Art aus – Hausrat, Haftpflicht, Unfall oder Rechtsschutz zum Beispiel. Doch ein Bereich sticht aus dem breiten Angebot der C. A. & W. von der Meden GmbH heraus – die Jagdhaftpflicht-Versicherung. Die Pflichtversicherung für Jäger wird für Kundschaft aus Deutschland, Dänemark oder aus dem englischsprachigen Raum angeboten, die in Deutschland leben. Gösekes Großvater hatte in den 1930er-Jahren das Unternehmen von Carl August und Walther von der Meden übernommen. Er überließ es später seinem Sohn, nun ist der Enkel schon seit 42 Jahren am Ruder. „Wir sind eine alteingesessene, hanseatisch konservative Firma. Bei uns zählen noch der Handschlag und das gesprochene Wort“, betont Göseke.