Erwartungen an die Handelskammer: Stimme der Wirtschaft und Zukunftsgestalterin

Präses Prof. Norbert Aust und Hauptgeschäftsführer Dr. Malte Heyne stellen die Erwartungen an die Handelskammer und die zukünftige Ausrichtung vor.
 

Ende 2020 haben wir mit der Veröffentlichung der Leitlinien für die Standortstrategie den Grundstein für unser Zukunftsbild von Hamburg im Jahr 2040 gelegt.

Als weiteren Schritt haben wir uns der Diskussion gestellt, welchen öffentlichen Nutzen wir als Organisation stiften und wie wir diesen steigern können, um Hamburg zukunftsfähig aufzustellen.

Der Gemeinwohlbeitrag der HandelskammerUm unsere Rolle zu definieren haben wir uns wissenschaftliche Unterstützung gesucht. Gemeinsam mit Prof. Timo Meynhardt von der Handelshochschule Leipzig haben wir als erste Industrie- und Handelskammer (IHK) Deutschlands unseren Gemeinwohlbetrag ermitteln lassen. Dazu wurden strukturierte Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Bereichen der Gesellschaft in Hamburg durchgeführt und deren Aussagen zu einem Gemeinwohlprofil verdichtet.

Das Gemeinwohlprofil: Sieben Gemeinwohlbeiträge

Die Erwartungshaltung an die Handelskammer als Mitgestalterin der Zukunft Hamburgs ist hoch und ergibt sich aus den folgenden sieben Gemeinwohlbeiträgen:

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Dies sind im Einzelnen:

Als modernes, ehrbares Vorbild auftreten: Von der Handelskammer wird erwartet, dass sie ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nimmt, Vielfalt, Transparenz und Einbindung lebt und die Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft stärkt.

Gesellschaft der Zukunft mitgestalten: Die Handelskammer soll die Zukunft gesamtgesellschaftlich denken und wichtige Impulse für die Wirtschaft bieten.

Vernetzung pflegen und nutzen: Der Diskurs mit Politik und Verwaltung soll intensiviert und der wertschätzende Dialog mit anderen gesellschaftlichen Akteuren gesucht werden. Der Wert der Wissenschaft für die Wirtschaft muss herausgestellt werden.

Standort räumlich und strukturell weiterdenken: Die internationale Vernetzung soll gezielt gefördert werden und Hamburg soll sich im norddeutschen Wirtschaftsraum Kontext entwickeln. Auch die nachhaltige Mitentwicklung von Strukturen wird erwartet.

Lebenschancen und Erfolg ermöglichen: Die Aus- und Weiterbildung muss weiterhin im Fokus stehen.

Kompetente Hilfe zur Selbsthilfe leisten: Mitgliedsunternehmen sollen noch mehr zum Mitmachen animiert werden. Die Handelskammer soll Partner bei der Unternehmensentwicklung sein und ein transparentes Leistungsspektrum gestalten.

Stimme der Wirtschaft verantwortungsbewusst und kraftvoll einbringen: Die Handelskammer soll ihren Erwartungen gerecht werden und gebündelt die Interessen der Wirtschaft vertreten. Partikularinteressen müssen ausgehalten und ausgeglichen werden.

Positionierung im Gemeinwohlatlas

Mit einem Gesamtergebnis von 3,89 von maximal 6 Punkten erreicht die Handelskammer einen guten Wert und liegt im Ranking des GemeinwohlAtlas Deutschland damit sogar knapp vor der Bundesregierung.

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Stimme der Wirtschaft verantwortungsbewusst und kraftvoll einbringen

Die Handelskammer Hamburg wird von ihren Stakeholdern insbesondere als kraftvolle Stimme der Wirtschaft wahrgenommen, die Unternehmen Hilfe zur Selbsthilfe bietet und Lebenschancen und Erfolg jedes Einzelnen sowie die Entwicklung des Standortes fördert. Die Ergebnisse zeigen, dass schon viel erreicht wurde, aber ebenso noch viel von uns erwartet wird. Wir können und wollen uns nicht ausruhen, sondern aktiv die Zukunftsfähigkeit Hamburgs durch die Stärkung der Wirtschaft mitgestalten.

Dabei gehen die externen Erwartungen an uns noch weiter. Es wird von uns gefordert, mit der Wirtschaft, und über die Wirtschaft hinaus, die Transformation der Gesellschaft für die Zukunft mitzugestalten. Eine unglaublich spannende Herausforderung, die uns als Institution statt der reinen Aufgabenerledigung eine klare Sinnorientierung zuschreibt. Diesen Kurs, den wir mit unserer Standortstrategie ‚Hamburg 2040‘ bereits eingeschlagen haben, wollen wir nun konsequent weiterverfolgen

Weitere Details zur Studie finden Sie hier.

HIer gibt es die Studie zum Download:

Kurz-PDF: Studie-zum-Gemeinwohlbeitrag-der-Handelskammer-Hamburg

Langversion: Präsentation-Gemeinwohlbeitrag-der-Handelskammer-Hamburg-Mai-2021

Wie geht es weiter?

Wir werden die Studien-Ergebnisse nutzen, um ein neues Leitbild der Handelskammer zu entwickeln. Dies ist ein Teil der Neuaufstellung unserer Handelskammer. Dazu haben wir fünf Handlungsfelder definiert, mit denen wir die Handelskammer konsequent inhaltlich und strukturell an der neuen Zukunftsagenda ausrichten wollen:

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Neben der Einführung einer neuen Organisationsstruktur wollen wir alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Handelskammer ermutigen, die eigene Tätigkeit im Hinblick auf die Standortstrategie „Hamburg 2040“ zu hinterfragen: Wie kann jeder Einzelne zur Erreichung unseres Ziels beitragen und aktiv an der Gestaltung des Standortes mitwirken?

Verantwortung ernst nehmen

Wir sind hoch motiviert, die an uns gestellten Herausforderungen anzunehmen und im Zusammenspiel mit Politik und anderen Entscheidungsträgern wirkungsvolle und innovative Maßnahmen für die Zukunft Hamburgs als Standortmanagerin zu entwickeln.

Unsere geschärftes Rollenverständnis hilft uns auch dabei, unsere Angebote für Mitgliedsunternehmen zu verbessern. Wir wollen als Partner der Unternehmensentwicklung unseren Beitrag für die Hamburger Wirtschaft leisten auf dem Weg in die Zukunft. 

Danke, dass Sie uns auf diesem Weg begleiten.

Ihr Präses Norbert Aust und Hauptgeschäftsführer Malte Heyne

(7. Mai 2021)

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