Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg, eröffnete die Konferenz mit einem starken Statement.
Wir werden die Krisen unserer Zeit – den Klimawandel oder die Energiekrise – nur bewältigen, wenn Wissenschaft, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen.
Norbert Aust, Präses Handelskammer Hamburg
Er verwies auf die Geschichte der Universitäts-Gesellschaft, die im Jahr 1922 – also auch in einer Krisenzeit - gegründet wurde. Der erste Weltkrieg lag nur wenige Jahre zurück. Die Hyperinflation führte zu einem teilweisen Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft und des Bankensystems.
Aber Aust legte den Blick auch auf die Chancen, die sich aus der Krise ergeben können. Die Krise sei immer auch eine Möglichkeit sich neu aufzustellen und auszurichten. Um diese Krisen aber bewältigen zu können, braucht es die Wissenschaft. Und auf dem Weg von der Theorie zur Praxis auch die Wirtschaft. Wissenschaft und Wirtschaft müssten die Zukunft also gemeinsam denken. Diese Botschaft ist auch Teil der Standortstrategie Hamburg 2040 „Wie wollen wir künftig leben – und wovon?“ der Handelskammer Hamburg.
Elke Weber-Braun bekräftigte als Vorstandsvorsitzende des Universitäts-Gesellschaft, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft essenziell sei. Die Universitäts-Gesellschaft setze sich daher mit unterschiedlichen Veranstaltungsformen für den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein. Klima, Energie und Medizin seien existenzielle Themen, die in diesem Zusammenhang diskutiert werden müssen.
Im Zentrum steht der Vernetzungsgedanke zwischen Universität und Wirtschaft, Theorie und Praxis.
Elke Weber-Braun, Vorstandsvorsitzende der Universitäts-Gesellschaft Hamburg e.V.
Junge Stimmen: So stellen wir uns die Zukunft vor
Im Vorfeld der Hamburger Zukunfts-Konferenz wurden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmerinnen und Unternehmer befragt:
Wie entwickelt sich die Zukunft in eurem Themenbereich? Und: Was müssen wir jetzt tun, um die Zukunft in den Bereichen Klima, Energie und Medizin zu sichern?
In vier Sessions diskutierten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politikzu den Themen Klima, Energie, Medizin und gesellschaftliche Verantwortung .
Im Klimapanel ging es um die drängende Frage: „Was können und müssen wir tun, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen und weiter in einer prosperierenden Gesellschaft zu leben?“
3D-Gewebesysteme als Modelle für menschliche Organe waren Thema in der Diskussionsrunde zum Thema Medizin. Die große Hürde der Medizin, dass die Zeit vom Labor bis zur Anwendung am Menschen zu lang ist, kann mit der Technologie begegnet werden. Der 3D-Druck ermöglicht Untersuchungen zu Wechselwirkungen mit Blutzellen und Medikamenten im Labor und spielt als Organersatz eine wichtige Rolle.
Im Fokus des Austausches zur Energie stand der vielversprechende Zukunfts-Energieträger Wasserstoff. Der Hoffnungsträger für die Energiewende ist speicherbar und wird auch schon in der Praxis verwendet, wie zum Beispiel in der Industrie bei der Produktion von Stahl.
In den Diskussionen wurde deutlich, dass wir alle wichtigen Herausforderungen nur dann meistern können, wenn alle gesellschaftlichen Akteure an einem Strang ziehen. Das letzte Panel diskutierte daher die Frage, wie alle Akteure besser zusammenarbeiten können, damit wir Innovation in die Anwendung bringen und die Zukunft gemeinsam bewältigen können.
Packen wir es an!
Prof. em. Dr. Klaus Hasselmann, Klimaforscher und Nobelpreisträger für Physik
Über allem stand der Aufruf des Hamburger Nobelpreisträgers Klaus Hasselmann. Der Geophysiker konnte aus gesundheitlichen Gründen leider nicht selbst vor Ort dabei sein. In seiner Rede, die durch den früheren Präsidenten der Uni Hamburg Jürgen Lüthje vorgetragen wurde, machte Hasselmann deutlich: „Das 1,5-Grad-Ziel ist nicht mehr zu halten“.
Dennoch ist er zuversichtlich, dass die Menschheit das Klimaproblem in den Griff bekommen wird: „Von Natur aus bin ich Optimist und glaube, wir werden es schaffen“. Dazu müsse nachhaltige Energieerzeugung staatlich gefördert werden und in naher Zukunft alle fossilen Energieerzeuger ersetzen.