Das persönliche „Abenteuer Wirtschaft“ der 16-jährigen Julika Schliephake startete im Januar – dank Sponsorin Catrin Bartenbach. Diese finanziert der Schülerin des Gymnasiums Hochrad in Othmarschen ein halbes Jahr lang die Teilnahme an der Jungen Akademie – einem Wirtschaftskurs, den die HSBA Hamburg School of Business Administration jetzt erstmals als Kompaktkurs anbietet. Gemeinsam mit 20 anderen Schülerinnen und Schülern von 16 bis 19 Jahren erhält Julika im Rahmen dieses Ministudiums vor dem Abitur insgesamt 32 Unterrichtsstunden. In jeweils vierstündigen Modulen zu Themen wie „Wirtschaftliche Trends“, „Finanzmärkte verstehen“, „Projektmanagement“ oder „Digitalisierung“ vermitteln dort Fachleute, die meist aus der Praxis stammen, an acht Samstagen wirtschaftliche Grundkenntnisse – lebendig, kompetent und verständlich.
Wirtschaftliche Themen entdecken
Colin Rawlins, Teamleiter Weiterbildung & Transfer an der HSBA, hat das neue Konzept mitentwickelt und erinnert daran, dass die Idee eines Dialogs zwischen wirtschaftsinteressiertem Nachwuchs und Unternehmen nicht neu ist. Von 2010 bis 2021 bot die HSBA die Junge Akademie in Zusammenarbeit mit der Handelskammer als zweijährigen Kurs inklusive Abschlussprüfung an. „Unsere Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern sowie den Dozierenden haben ergeben, dass die zwei Jahre mit Prüfung eine zu große Belastung neben dem Abitur für die jungen Leute darstellten“, erklärt Rawlins. „Nun machen wir es kompakter und ohne Prüfung. Die Jugendlichen pauken schon genug. Wir wollen einfach gemeinsam wirtschaftliche Themen entdecken und Spaß dabei haben.“
Früher Austausch
Passend zum Konzept der HSBA, die unter anderem duale und berufsbegleitende betriebswirtschaftliche Studiengänge mit Bachelor- oder Master-Abschluss anbietet, ist die Verzahnung zwischen Lernenden und Unternehmen auch an der Jungen Akademie besonders eng. Derzeit engagieren sich sechs Hamburger Firmen als Sponsoren. Sie übernehmen Stipendien oder stellen sich selbst im Rahmen von Unterrichtseinheiten, Kamingesprächen und Speeddatings vor. 2500 Euro kostet ein Sponsorentitel pro Jahr, Premium-Sponsoren tragen 5000 Euro bei. „Das ist sehr wenig, wenn man bedenkt, was eine Personalagentur für die Vermittlung einer guten Nachwuchskraft bekommt“, sagt Rawlins. Tatsächlich profitieren vom Kurs nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Unternehmen. Denn für Betriebe ist es oft nicht einfach, mit Schülerinnen und Schülern in Kontakt zu kommen, die sich für Wirtschaft interessieren – an vielen Schulen bestehen noch Vorbehalte in Bezug auf direkte Kontakte in die Wirtschaft.
Die Junge Akademie ermöglicht einen frühen, beidseitigen Austausch, der jungen Menschen Orientierung gibt: So können sie bereits Kontakte knüpfen, Unternehmen kennenlernen und sich gegebenenfalls für ein duales Studium oder eine Ausbildung bewerben. Der im Januar begonnene Kurs, an dem die 16-jährige Julika teilnimmt, war schnell ausgebucht. Die Bewerbungsfrist für das August-Modul läuft noch bis zum 30. Juli. Je nach Entwicklung wird der Kurs mit einer oder mehreren Klassen stattfinden.
Sponsor werden
Wollen Sie Sponsor der Jungen Akademie werden? Informationen gibt Colin Rawlins. Beim Sponsoren-Basispaket erscheinen jeweils das Logo und ein kurzes Profil des Betriebes auf der Website der Jungen Akademie sowie auf Merchandisingartikeln. Premium-Sponsoren können sich außerdem in Kamingesprächen und Speeddatings vorstellen.
Stipendium
Die Junge Akademie möchte allen an Wirtschaft interessierten Schülerinnen und Schülern eine Teilnahme ermöglichen und vergibt deshalb einige Stipendien. Eine Bewerbung ist über die Seite der HSBA möglich.