Vom Shopping-Center zum Quartier

Einkaufen ist nicht alles. Shopping-Center werden zunehmend multifunktional, wie Beispiele aus Hamburg zeigen.
Das Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity bietet vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Freizeitangebote. Hinzu kommen Wohnungen und Büros, künftig auch noch drei Hotels und ein Kreuzfahrtterminal.
Daniel Schäfer/URW
Das Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity bietet vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Freizeitangebote. Hinzu kommen Wohnungen und Büros, künftig auch noch drei Hotels und ein Kreuzfahrtterminal.
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Von Heiner Schote, 29. Juli 2025

Theda J. Mustroph_General Manager Westfield Hamburg-Überseequa
Catrin-Anja Eichinger/URW
Theda Mustroph betreut als General Manager des international agierenden Unternehmens Unibail-Rodamco-Westfield das Westfield Hamburg-Überseequartier.

„Die wichtigste Neueröffnung des Jahres“, sagt Jörg Nowicki über das Westfield Hamburg-Überseequartier in der HafenCity. Der Journalist, der für die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ schreibt, beobachtet die Handelslandschaft in Deutschland sehr genau. Und er hat recht: Mit dem Überseequartier wurde ein herausragendes und viel beachtetes Projekt realisiert. Etwas Vergleichbares ist woanders in Deutschland derzeit nicht in Planung.

Allerdings war es bis zur Eröffnung ein langer Weg. Diese war zunächst für 2024 geplant, fand dann aber erst in diesem April statt. „Wir haben lange auf den Eröffnungstag hingearbeitet“, sagt Theda Mustroph, die als General Manager des international agierenden Unternehmens Unibail-Rodamco-Westfield das Quartier betreut. „Umso mehr habe ich mich über die großartige Resonanz unserer Besucher gefreut, die gleich am ersten Tag zu uns ins Überseequartier geströmt sind.“

Das neue Areal bietet vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Freizeitangebote wie das „LEGO Discovery Centre Hamburg“, das sich vor allem an Kinder richtet, das „Port des Lumières“ mit seiner immersiven Kunst und das Filmtheater „Kinopolis“. Hinzu kommen Wohnungen und Büros, künftig auch noch drei Hotels und ein Kreuzfahrtterminal. Keinesfalls handelt es sich also um ein herkömmliches Shopping-Center, wie immer wieder zu lesen ist.

Seit Jahren ist zu beobachten, dass Einkaufszentren immer mehr zu multifunktionalen Räumen werden. Allerorten wird das gastronomische Angebot verstärkt. Ein in dieser Hinsicht besonders ausgeprägtes Beispiel befindet sich zwischen Gerhart-Hauptmann-Platz, Rosenstraße, Gertrudenstraße und Spitalerstraße: „Inmitten der City ermöglicht die ‚Perle Hamburg‘ mit ihrer vielfältigen Gastronomie entspannte Lunchpausen und kleine Auszeiten“, beschreibt Daniel Martens, Geschäftsführer der Center Immobilien Management Martens GmbH, das Konzept. Die im Jahr 2016 neu gestaltete Passage biete darüber hinaus alles für alltägliche Besorgungen – von der Drogerie über Post und Friseur bis hin zu Geschenkartikeln.

In Hamburg gibt es derzeit rund 30 Einkaufszentren und Passagen mit einer Verkaufsfläche von mindestens 7500 Quadratmetern. Geschäfts- und Kaufhäuser wurden dabei nicht berücksichtigt. Die Handelskammer hat eine Liste erstellt, die nach Stadtteilen geordnet ist.

Mehr noch wird in Wandsbek möglich sein, wo gerade die Union Investment Real Estate GmbH das aufgegebene Karstadt-Gebäude umfassend neu gestaltet. Hinter der historischen Fassade von 1922, die erhalten bleibt, entstehen neue Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe sowie ein Eventbereich. Alles soll direkt mit dem „QUARREE Wandsbek“ verbunden werden. Zudem entstehen dort 125 Wohnungen und Büros, in die beispielsweise mehrere Dienststellen des Bezirksamtes einziehen werden.

Öffentliche Einrichtungen sind generell gern gesehene Mieter. Im Mercado in Ottensen etwa befindet sich die am zweitstärksten frequentierte Hamburger „Bücherhalle Altona“. „Das Mercado hat sich mit attraktiven Shops, der großen Markthalle, einem breiten Gesundheits- und Bildungsangebot sowie zahlreichen Aktionen zu einem zentralen Anlaufpunkt und sozialen Anker im Stadtteil entwickelt“, beschreibt Centermanager Sven Ebert die Stärken des von der Sierra Germany GmbH betriebenen Einkaufszentrums. Arztpraxen und ein Kindergarten trügen ebenfalls dazu bei. Auch dieses Beispiel zeigt: Multifunktionalität ist Trumpf.


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