Super, Mario!

Bestenehrung im Börsensaal: Gestern ehrte die Handelskammer die erfolgreichsten Auszubildenden und Ausbildungsbetriebe des Jahres. Die HW unterhielt sich vorab mit Mario Flieder, Spitzenabsolvent einer Kochlehre im Rive Fish & Faible, und seinem Ausbilder.
Privat/JRE
Ex-Azubi Mario Flieder (li.) und sein Ausbilder Felix Dietz

Von Nicola Malbeck, 21. November 2023 [aktualisiert am 22.11.]

Hervorragende Ergebnisse, mit Brief und Siegel und großer Feier amtlich bescheinigt: Gestern wurden 73 Auszubildende des Jahrgangs 2022/2023 und ihre Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistung im Börsensaal der Handelskammer ausgezeichnet. Alle Azubis haben ihre Abschlussprüfungen mit der Note 1 absolviert und darüber hinaus als Beste ihres Ausbildungsberufes die höchste Punktzahl erzielt – also eine „beste Eins“ mit den höchsten Prüfungsergebnissen im jeweiligen Beruf und mindestens 91,5 von 100 Punkten.

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Kati Jurischka
Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust,  Bildungssenator Ties Raber, Ex-Azubi Mario Flieder, Küchenchef Felix Dietz (Rive Fish & Faible), v. li.

Der beste von Hamburgs Besten ist Mario Flieder, der seine Ausbildung als Koch im urbanen Seafood Restaurant Rive Fish & Faible nahe dem Fischmarkt absolvierte. Er erreichte beeindruckende 100 Punkte und hat damit eine hervorragende Basis für seinen zukünftigen beruflichen Erfolg gelegt. Dass der gebürtige Südschwarzwälder ausgerechnet in einem Hamburger Fischlokal mit bestem Hafenblick gelandet ist, war für ihn reiner Zufall. „Ich wollte nach der Schule vor allem eine Kochausbildung beginnen und in eine Großstadt“, erzählt er. „Hamburg hatte mir immer schon gefallen.“ Er bewarb sich auf eine Internet-Anzeige im Rive, schnell waren die Verträge unter Dach und Fach, und der Start ins Berufsleben konnte beginnen, wenngleich unter erschwerten Corona-Bedingungen.

Mit der Erlaubnis zur Außengastronomie ab 2021 kamen die Gäste zurück, und das Team in der Küche konnte wieder zeigen, was es draufhat. Sein Erfolgsrezept an alle Azubi-Kollegen? „Immer sehr gut vorbereitet zu sein! Und auch den Zeitdruck während der praktischen Arbeit nicht zu unterschätzen. Wenn einem die Prüfer über die Schulter gucken, muss jeder Handgriff sitzen.“

Etwa sechs bis zehn Azubis beschäftigt das Restaurant Rive pro Jahr. Das triste Absolvieren einzelner Stationen nach starrem Zeitplan ist hier ebenso wenig angesagt wie rauer Ton am Herd. „Alle unsere Auszubildenden sind von Anfang an im Team integriert und werden auf allen Posten eingesetzt“, betont Ausbilder und Küchenchef Felix Dietz. Um Azubis wie Mario Flieder mit Potenzial zur Bestleistung zu gewinnen, seien aber vor allem zwei Faktoren entscheidend: Glück bei der Auswahl und der starke Wille des Nachwuchses, bei der Zubereitung der Speisen das Maximum zu erreichen.

„Fachliches Wissen kann ich jedem beibringen. Aber ebenso wichtig ist, mehr zu wollen. Wenn sich jemand dazu passioniert mit seinem Beruf beschäftigt, ist das eine ideale Kombination“, so Dietz. Er selbst bilde in seinem Betrieb „sehr gerne“ aus – nicht nur für den eigenen Fachkräftenachwuchs, sondern auch als Lösung für die Behebung des Fachkräftemangels in der Branche: „Wir dürfen nicht nur jammern, wir müssen ausbilden, ausbilden, ausbilden!“

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Gruppenfoto mit allen „Hamburger Besten“
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Begrüßung durch Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg

Den festlichen Abend der diesjährigen „Hamburger Bestenehrung“ eröffnete Prof. Norbert Aust, Präses der Handelskammer Hamburg: „Die 73 Hamburger Besten zeigen, wie viel Power und Potenzial in unserem Nachwuchs steckt. Sie stehen hier heute stellvertretend für alle, die ihre Ausbildung im Sommer erfolgreich in Hamburg abgeschlossen haben und die für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandorts dringend gebraucht werden. Ein großer Dank geht auch an unsere Ausbildungsbetriebe und die Berufsschulen, die diesen Weg ermöglichen. Denn bis 2035 werden rund 112.000 Fachkräfte mit beruflichem Hintergrund fehlen, wenn wir nicht gemeinsam gegensteuern. Lasst uns weiter die duale Ausbildung feiern und dafür werben, wie mit unserer bundesweiten Kampagne Jetzt #könnenlernen!“

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Senator Ties Rabe, Präses der Behörde für Schule und Berufsbildung, hielt ein Grußwort.

Senator Ties Rabe, Präses der Behörde für Schule und Berufsbildung, richtete sich an die Besten: „Als zukünftige Fachkräfte sind sie Vorbild für unsere Schülerinnen und Schüler und zeigen einmal mehr, wie hochwertig die duale Ausbildung in Hamburg aufgestellt ist mit modernen Berufsschulen und engagierten Ausbildungsbetrieben. Ich wünsche allen diesjährigen Besten für ihre Zukunft alles Gute! Bewahren Sie ihren Wissensdurst, lernen Sie lebenslang weiter und eröffnen sich damit spannende berufliche Wege.“

Für die musikalische Gestaltung sorgte der Caramel Club. Im Anschluss an die Veranstaltung folgte ein Get-together. Daneben konnten sich Azubis über die praxisorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten informieren.

Bildergalerie

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Hamburger Bestenehrung im Börsensaal der Handelskammer Hamburg
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Armin Grams, Geschäftsführer der Bildungsplattform für Lebenslanges Lernen bei der Handelskammer Hamburg
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Mario Flieder
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Die Band Caramel Club sorgte für die musikalische Begleitung.
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Mario Flieder und Felix Dietz
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Dank einer Fotobox konnten die Gäste der Bestenehrung Fotosouvenirs mit nach Hause nehmen.
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Kulinarischer Ausklang

Talente gewinnen und halten

Eine der aktuell drängendsten Fragen vieler Unternehmen: Wo finden wir qualifiziertes Personal? Erfahrungsaustausch, gemeinsames Lernen und das Nutzen von Expertenwissen können dabei hilfreich sein. Über nachhaltige Strategien zur Fachkräftesicherung für kleine und mittlere Unternehmen informiert das Netzwerkforum der Handelskammer „Talente gewinnen & halten – Lösungen für die Praxis“ am 14. Dezember 2023 von 15 bis 19 Uhr.

Ausbildungsbetrieb werden: Beratung durch die Kammer

Hamburger Unternehmen, die bisher noch nicht ausbilden, aber daran interessiert sind, können sich kostenlos von der Kammer zu den möglichen Optionen und Voraussetzungen beraten lassen. Außerdem bietet die Kammer regelmäßige Lehrgänge für zukünftige Ausbilder/-innen und Ausbildereignungsprüfungen laut AEVO an.

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