

Beschreibt bitte mit einfachen Worten, was ihr macht. Was genau haben wir unter einer „All-in-One Finanz-App“ zu verstehen? Und ist diese App hauptsächlich für Frauen?
Wir bieten eine Finanz-App an, in der Nutzer und Nutzerinnen basierend auf ihrer Lebenssituation, ihren Zielen und Interessen eine individuelle Finanz-Journey aus kurzen Lerneinheiten kombiniert mit unterstützenden Tools erhalten.
Die App hilft dabei, passend zur eigenen Lebensrealität Finanzkompetenzen aufzubauen, um so kluge Finanzentscheidungen treffen zu können. Man kann sich das Ganze wie eine Lern-App für Sprachen vorstellen, bei der man auch je nach Sprachniveau unterschiedlich einsteigt.
Unsere Mission dabei ist es, eine bessere finanzielle Zukunft für alle zu schaffen und finanzielle Gender Gaps zu schließen. Dabei adressieren wir vor allem Frauen. Denn nach wie vor nutzen Frauen weniger (langfristige) Finanzangebote als Männer und sind überproportional häufig von Altersarmut bedroht.
Das ist auf historisch gewachsene Strukturen wie Rollenbilder oder Gender Gaps zurückzuführen, wird aber auch durch (unbewusste) Biases (systematische Fehleinschätzungen) bei der Produktentwicklung und -vermarktung aufgrund fehlender Diversität im Finanzsektor beeinflusst.
Selina Haupt und Andreas Lempik lernten sich durch ihr gemeinsames Netzwerk kennen. Haupt arbeitete zuvor im Innovationsmanagement im Bankensektor. Lempik sammelte als gelernter Banker und Softwareentwickler Erfahrungen in der Finanzindustrie sowie im Agentur- und Beratungsumfeld.
Diese durch unzureichende Berücksichtigung von weiblichen Lebensrealitäten und Bedürfnissen entstandenen blinden Flecken wollen wir schließen. Allerdings ist unsere App nicht nur für Frauen, sondern für alle nutzbar. Denn am Ende steht bei unserem Produkt Individualität im Vordergrund, da Finanzen eben genau das sein sollen: individuell.
Wie ist die Firmenidee entstanden? Wie seid ihr auf den Gedanken gekommen, euch mit einer solchen App selbstständig zu machen? Gab es einen bestimmten Anlass?
Ich (Selina, Co-Founderin moneten) war vor der Gründung als Innovation Strategist in der Sparkassen-Finanzgruppe tätig, wo ich unter anderem das Thema „Female Finance“ verantwortet habe. Aus der dortigen Projektarbeit ist schließlich die Gründungsidee entstanden.
Durch mein Netzwerk wurde mir mein heutiger Co-Founder Andreas vorgestellt. Gemeinsam haben wir die Ursprungsidee weiter ausgearbeitet und letztlich offiziell unser Start-up gegründet. Parallel erhielten wir auch die Zusage zur InnoFinTech-Förderung der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB), was den Start auch finanziell erleichtert hat.

Was sind derzeit eure größten Herausforderungen?
Unsere erste App-Version ist gelauncht, allerdings haben wir noch viele Features in der Pipeline und überarbeiten die App kontinuierlich. Dazu betreiben wir Marktforschung, sprechen mit unseren Nutzerinnen und Nutzern und analysieren Nutzungsdaten, um Feedback und Verbesserungspotentiale konsequent umzusetzen.
In der Weiterentwicklung treibt uns zudem aktuell besonders der Ansatz des aktionsbasierten Lernens um. Hier stellen wir uns die Frage, wie wir Wissen und Tun stärker verbinden können.
Denn mehr finanzielle Bildung führt nicht automatisch zu finanziellem Handeln. Diese Nuss gilt es zu knacken. In diesem Zuge blicken wir auch verstärkt auf die Nutzung von Künstlicher Intelligenz.
Neben der reinen Produktverbesserung ist natürlich auch der Vertrieb eine Herausforderung. Wir sind erst seit Kurzem am Markt und wollen weiter wachsen. Kundenakquise und passende Marketingmaßnahmen beschäftigen uns demnach stark. Zudem spielt – wie bei den meisten Start-ups – auch das Thema Finanzierung eine Rolle.
Wir freuen uns also über Feedback, Anregungen, Empfehlungen oder einfach über einen Follow in den sozialen Netzwerken, um unsere Mission zu unterstützen.
