Live-Musik mitten im Hafen – mit dem ELBJAZZ Festival startet am Freitag/Samstag, 3. /4. Juni, das erste kulturelle Großereignis 2022 in der Hansestadt. Die Gäste freuen sich auf Stars und Geheimtipps des Genres, etwa auf die britische Jazzlegende John McLaughlin, der auf dem Werftgelände von Blohm+Voss auftreten wird. Für die Corona-bedingt stark gebeutelte Veranstaltungswirtschaft sowie für die Tourismusbranche fungiert das Event vor allem als Motor und Motivation.
Nachdem das ELBJAZZ 2020 aufgrund der Pandemie ausgefallen war und 2021 als Online-Edition stattfand, ist 2022 nun das entscheidende Jahr, in dem das Vor-Ort-Erleben zurückkehren soll. 15.000 Menschen kamen 2019 pro Tag, um auf Open-Air-Bühnen sowie in der Elbphilharmonie und in St. Katharinen mehr als 50 Konzerte zu erleben. Zahlen, an die die Veranstalter anknüpfen möchten.
„ELBJAZZ repräsentiert den kulturellen und maritimen Standort Hamburg in all seiner Vielfalt – wir erwarten wieder einen großen Anteil von Gästen aus ganz Deutschland und auch international‟, erklärt Nina Sauer, die das ELBJAZZ im Jahr 2010 mitbegründet hat und als Gesellschafterin mit ihrer Firma Ereigniskontor dort Sonderprojekte wie den Hamburger Jazzpreis realisiert. Um die Reiseplanung für auswärtige Gäste möglichst einfach zu gestalten, bietet die Hamburg Tourismus in Kooperation mit dem ELBJAZZ das Paket „jazz ’n‘ stay‟ an, das zwei Übernachtungen, Festivalticket, Barkassentransfer und Hamburg Card beinhaltet. Ein Anreiz, um Stadt und Festival zu erkunden. 75 Prozent der ELBJAZZ-Karten, die für 2020 und 2021 verkauft worden waren, haben die geduldigen Fans aber ohnehin behalten.
Unterstützung durch die Hamburger Wirtschaft
Nicht unwesentlich in diesen herausfordernden Zeiten: Auch die großen Partner wie die Lürssen Unternehmensgruppe und die Hamburger Volksbank sind dem Festival treu geblieben. Zudem sind neue Sponsoren aus Hamburg hinzugekommen, etwa Volkswagen Automobile Hamburg, die Holsten Brauerei und J.J. Darboven.
Wir sind ein kleines Business-Ökosystem, in dem jeder Player seine Stärken einbringt.
Nina Sauer
Für Nina Sauer ist das ELBJAZZ ein gutes Beispiel, wie sonst konkurrierende Hamburger Veranstalter an einem Strang ziehen. „Wir sind ein kleines Business-Ökosystem, in dem jeder Player seine Stärken einbringt. Das Artist-Booking macht die Karsten Jahnke Konzertdirektion. Produktion, Presse und Sponsoring übernimmt FKP Scorpio. Und die Festivalleitung inklusive der Kommunikation liegt bei Inferno Events‟, erläutert die Eventmanagerin. Die Firmen sind über einen externen Server verbunden, damit die einzelnen Räder logistisch gut ineinandergreifen. Mit ihrer Agentur kümmert sich Nina Sauer unter anderem um Nachwuchsprogramm, Aftershow-Partys und Bühnendesign. Und um eine Techniktour – ein neues Angebot mit durchaus ernstem Hintergrund. „Durch die Pandemie hat sich der Fachkräftemangel in der Veranstaltungswirtschaft enorm verschärft. Besonders problematisch ist es derzeit, Azubis zu finden, etwa für Ton- und Lichttechnik‟, sagt Nina Sauer. Bernd Schmitt, Ausbildungsleiter des Technikdienstleisters PM Blue, veranstaltet daher Backstage-Rundgänge, die sich gezielt an 16- bis 25-Jährige richten. Für die Zukunft der Musikstadt Hamburg.
Festivalinfos
Das ELBJAZZ Festival wurde 2010 von Nina Sauer und Tina Heine gegründet. Seit 2015 liegt die Geschäftsführung bei den großen Hamburger Veranstaltern Karsten Jahnke Konzertdirektion sowie FKP Scorpio, um das anfangs defizitäre Festival in die schwarzen Zahlen zu bringen. Wegen der Umstrukturierung pausierte das ELBJAZZ 2016. Im Jahr 2017 verzeichnete das Festival nach Angaben von Veranstalter Karsten Jahnke eine Steigerung an Ticketverkäufen von 200 Prozent, was er unter anderem auf die Elbphilharmonie als neue Spielstätte zurückführte. Zu den Highlights des diesjährigen Programms zählt unter anderem der Auftritt von Sängerin Melody Gardot auf der Hauptbühne im Hafen am 3. Juni. Infos: www.elbjazz.de