
Was wollen Sie über KI vermitteln?
Patrick Klingberg: Ich möchte zeigen, für wen welche KI-Tools Sinn ergeben. ChatGPT weist andere Stärken auf als Perplexity. Zudem spreche ich darüber, wie man am besten eine Markt- und Zielgruppenanalyse angeht. KI kann uns helfen, eine Persona, also typische Kaufinteressierte, mit Bedürfnissen und Verhalten exakt zu beschreiben. Dies kann uns wiederum bei Marketing und Produktentwicklung helfen. Für so etwas benötigte man früher Workshops von mehreren Tagen. Die KI erledigt so etwas exakt und aussagekräftig in kürzester Zeit.

Die Veranstaltung „Handelskammer Hamburg on tour“ läuft am Mittwoch, 16. Juli, von 15:30 bis 21 Uhr in den Zeisehallen in Ottensen – mit Panel-Diskussionen, Talks, Beratung, interaktive Formate und Begegnungen. Weitere Infos finden Sie hier.
Wie Unternehmen die klügsten Köpfe finden
Übers Thema „Talente von morgen – wie wir sie gewinnen können“ spricht Matthias Henze von Jimdo bei „Handelskammer Hamburg on tour“. Eine Vorschau sehen Sie hier.
Wie funktioniert das?
Es geht um Wahrscheinlichkeiten auf Basis von Trainingsdaten. Spannend ist, dass man mit KI auch Personas animieren und zum Leben erwecken kann. Man sieht seine Klientel quasi vor sich. Ich kann dieser Persona sogar ein Produkt, eine Werbestrategie oder Pressemitteilung sozusagen zum Gegenlesen geben. Und schauen, ob eine Strategie so funktioniert. Auch die Tonalität einer Ansprache kann man per KI testen. Außerdem hilft sie dabei, Sprache barrierefreier zu gestalten und für bestimmte Zielgruppe zu vereinfachen oder zu übersetzen. Außerdem kann man Inhalt und Ansprache auch automatisch an Regionen oder Kulturräume anpassen.
Bei KI ist es wichtig, Daten zu besitzen, die sich analysieren lassen. Was mache ich, wenn mein kleines Geschäft keine eigene Daten gesammelt hat?
Eventuell gibt es vergleichbare Daten im Netz, die andere gesammelt haben. Oder denken Sie an etwas ganz anderes, ein Verkaufsgespräch. KI kann mir helfen, Argumente für mein Produkt zu sammeln, an die ich vielleicht noch gar nicht gedacht habe.
Muss ich mir zum Einstieg in KI-Anwendungen etwas anschaffen?
Kleinen Betrieben empfehle ich: Vieles gibt es initial kostenlos im Netz. Bei mittelgroßen Betrieben würde ich schauen, welche Tools das Unternehmen bereits nutzt. Ist man zum Beispiel in einer Google-Infrastruktur unterwegs, empfehle ich andere KI-Tools, als wenn man mit Microsoft oder Apple arbeitet.
Wer postet, zeigt lediglich, dass er oder sie noch lebt. Erst durch Interaktion wird man wahrgenommen, wächst und schärft das eigene Profil.
Was ist, wenn ich von KI und Digitalisierung überhaupt keine Ahnung habe. Womit soll ich beginnen?
Auf jeden Fall damit, sich ein Netzwerk von Menschen aufzubauen, mit denen man über diese Dinge sprechen kann. Gerade die Handelskammer bietet in diesem Bereich viel an. Dann würde ich mir jemand ins Haus holen, der mir ein von Daten gestütztes digitales Gerüst aufbaut. KI braucht ein Bewusstsein für Daten und digitale Reife. Ich muss über Daten verfügen. Daten, die erfasst haben, was vor, während und nach dem Kauf meines Produktes passiert. Erst dann ergibt es Sinn, die KI mit meinen eigenen Daten zu füttern.
Wie sollte man sich als Unternehmen auf Social Media verhalten?
Am effektivsten ist es, herauszufinden, wo auf Social Media über mein Angebot diskutiert wird. Wenn ich ein Frühstückslokal in Hamburg eröffnen oder betreiben will, gilt es herauszufinden: Wo unterhalten sich die Leute übers Essen. Sowohl auf touristischer wie auf lokaler Anwohner-Ebene. Man kann solche Dinge übers Suchfeld der Plattform herausfinden und dort erst mal mitdiskutieren. Bei Social Media ist es so: Wer postet, zeigt lediglich, dass er oder sie noch lebt. Erst durch Interaktion wird man wahrgenommen, wächst und schärft das eigene Profil.
Digitalexperte Patrick Klingberg (Website: „Digitaler Architekt“) ist seit vielen Jahren als Unternehmer, Speaker und Sparringspartner in der Digital-Landschaft unterwegs. Im Rahmen von „Handelskammer Hamburg on tour – Altona“ informiert er in zwei Panel-Talks über KI-Marketing und die Nutzung des Social Webs für Unternehmen. Die Titel der beiden 30-Minuten-Präsentationen, die sich auch an Einsteigerinnen und Einsteiger wenden, lauten: „Von Analyse bis Skalierung – Wie KI dein Marketing transformiert“ und „Mehr Sichtbarkeit, weniger Lärm – Smarte Wege im Social Web“.
