Jedes Jahr wird der Ernst-Schneider-Preis, Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft und gestiftet von den Industrie- und Handelskammern, in einer anderen Stadt vergeben. In diesem Jahr fand die Veranstaltung in der Handelskammer statt.
Rund 250 Gäste kamen in den Großen Börsensaal der Handelskammer, um bei der Verleihung des Ernst-Schneider-Preises (ESP) dabeizusein. Der Journalistenpreis der deutschen Wirtschaft, gestiftet von den Industrie- und Handelskammern, wird seit 51 Jahren vergeben, jeweils in einer anderen Stadt. Vizepräses Martina Warning und Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, begrüßten das Publikum. Brosda betonte die Bedeutung eines „qualifizierten, Zusammenhänge verdeutlichenden Wirtschaftsjournalismus“ für eine stabile soziale Marktwirtschaft. Die Fernsehmoderatorin und Journalistin Mirjam Meinhardt moderierte den Abend.
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Pia Ratzesberger erhielt den Ernst-Schneider-Preis in der Kategorie „Klartext überregional“. Sie ging in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung der Frage nach, wie man selbst drohende Altersarmut vermeiden kann, und dokumentierte die Funktionsweise des deutschen Rentenversicherungssystems („Rente in Deutschland: Werde ich im Alter arm sein?“). Michael Stifter und Holger Sabinsky-Wolf (Kategorie „Klartext regional“) porträtierten in der Augsburger Allgemeinen den „Erfinder“ der Cum-Ex-Masche Hanno Berger („Staatsfeind Nummer 1?“). Jörg Hommer (Kategorie „Audio“) schuf für den SWR ein Stück über Cyberkriminalität und fand zwei auskunftsbereite Unternehmer für ein Thema, das auch für deutsche Firmen wichtig ist („Angriff aus dem Netz“, Redaktion Gabor Paal).
Patrizia Schlosser (Kategorie „Video“) nahm gemeinsam mit einem Journalistenteam von NDR und Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL die Fährte der Verantwortlichen der Pornoplattform xHamster auf und dokumentierte in ihrem Film auch ihren Rechercheweg („xHamster: Wer steckt hinter der Pornoplattform?“, Redaktion Salome Zadegan). Stellvertretend für die Journalistin, die selbst nicht anwesend sein konnte, nahm den Preis auf der Bühne Salome Zadegan vom NDR entgegen. Janina Martens erhielt den „Starterpreis“ für Texte, die präzise und hervorragend recherchiert verschiedenen Wirtschaftsthemen nachgehen, die ihr selbst und der Gesellschaft wichtig sind. Das Preisgeld beträgt 8000 Euro je Kategorie, der „Starterpreis“ ist mit 4000 Euro dotiert.
In einem wirtschaftsjournalistischen Fachgespräch, das ESP-Geschäftsführer Dr. Hartmut Spiesecke moderierte, erläuterte Claudia Duda, Mitglied der Chefredaktion der Märkischen Oderzeitung, die konsequente Leserorientierung ihrer Redaktion. Nutzwert stehe hier im Vordergrund sämtlicher Texte, immer mit Blick auch auf die Online-Leserschaft. Miriam Opresnik, Redakteurin des Hamburger Abendblattes, betonte die Bedeutung von Menschen und ihren Erlebnissen für die lokale Wirtschaftsberichterstattung. Persönliche Geschichten seien von größtem Interesse, sowohl online als auch in der gedruckten Ausgabe.
Die „VocalLights“ unter der Leitung von Jessy Martens präsentierten zwei musikalische Höhepunkte und rissen das Publikum im Saal mit. Unter der Regie von Ulrike Gehring (screen art, Frankfurt) erreichte die Preisgala ein neues Niveau und wurde in Kooperation mit der Handelskammer zu einem besonderen Medienevent in diesem Jahr.
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