Der Hintergrund ist heute wieder so aktuell wie damals: eine wachsende fremdenfeindliche und antisemitische Strömung in Deutschland. Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust merkte dazu an: „Hamburg lebt von Toleranz, Respekt und Weltoffenheit. Ohne diese Tugenden wäre unsere Welthandels- und Industriemetropole undenkbar. Extremistische Bestrebungen, die unsere freiheitlich demokratische Grundordnung in Frage stellen, sind Gift für die Wirtschaft. Diesen Kräften müssen wir entschlossen entgegentreten.“
„Wir wollen, dass alle mitmachen.“
Der Text des „Hamburger Bürgerbekenntnisses für Zivilcourage“ aus dem Jahr 2000, das bis heute auf einer großformatigen Tafel im Foyer der Handelskammer hängt: „Wir wollen, dass alle Menschen in unserem Land in Frieden und sicher in ihrer Religion leben können. Wir wollen die Gotteshäuser aller Religionen und die Gräber achten. Wir wollen, dass alle wachsam sind, den Intoleranten widersprechen und den Gewaltbereiten mutig entgegentreten. Wir wollen, dass überall und jederzeit für diese Haltung eingetreten wird. Wir wollen, dass alle mitmachen. Alle, das sind die Menschen, die Zivilcourage zeigen. Wir, das sind alle, die dieses Bekenntnis unterschrieben haben und unterschreiben werden.“
Dieses Bekenntnis wurde vor 24 Jahren von der Handelskammer gemeinsam mit Vertretern der Wirtschaft, der Kirchen, Gewerkschaften und Medien initiiert. Auslöser war die Zunahme von fremdenfeindlichen und antisemitischen Übergriffen. Alle Bürgerinnen und Bürger konnten das Bekenntnis damals unterzeichnen. Insgesamt wurden im Rahmen der Aktion rund 75 000 Unterschriften gesammelt.