150 Jahre Steinmetz & Hehl

Gegründet wurde Steinmetz & Hehl als „Kleider- und Wäschehandlung“ und hatte sich auf Marine und Tropenausrüstung spezialisiert. Heute verkauft das Geschäft maritime Berufs- und Arbeits- sowie Freizeit- und Wassersportbekleidung. Zu den anderen Unternehmensporträts in der Reihe „Hamburger Firmenjubiläen“ geht es hier.
Karin Gerdes
Seit fast drei Jahrzehnten leitet Dagmar Erren das Geschäft Steinmetz & Hehl, das sich am Axel-Springer-Platz befindet.

Von Frank Schlatermund, 30. Mai 2025

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Karin Gerdes
Dagmar Erren studierte BWL mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik, bevor sie bei Steinmetz & Hehl einstieg.

Es waren der Kaufmann Heinrich Steinmetz und der Schneider Claus Heinrich Hehl, die 1875 unter dem Namen Steinmetz & Hehl eine gemeinsame Firma gründeten.

Die „Kleider- und Wäschehandlung“, wie in alten Adressbüchern zu lesen ist, befand sich in der Nähe vom Rödingsmarkt und war auf Marine- und Tropenausrüstung spezialisiert.

Heute, nach mehreren Standortwechseln rund um den Rödingsmarkt, befindet sich Steinmetz & Hehl am Axel-Springer-Platz. Geleitet wird das Geschäft seit fast 30 Jahren von Dagmar Erren.

„Mein Vater hat es Familie Hehl 1995 abgekauft, die nach dem Ausstieg von Heinrich Steinmetz im Jahr 1889 für mehrere Generationen die alleinige Führung übernommen hatte“, berichtet sie. „Als Geschäftsführerin haben meine Eltern mich eingesetzt, wofür ich meinen Job bei BASF an den Nagel gehängt habe.“

Im Unternehmen mitgearbeitet haben die Eltern nicht. Die Mutter hatte eine eigene Stoffboutique in der Gerhofstraße, der Vater war in leitender Position für eine Kunstfaserfabrik tätig. „Vieles über Stoffe, Einkauf und Vertrieb habe ich von den beiden gelernt“, erzählt Erren. Sie hat ein BWL-Studium mit Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik absolviert und bezeichnet sich selbst als „absolute Quereinsteigerin“.

Aus Steinmetz & Hehl machte sie ein beliebtes Geschäft für maritime Berufs- und Arbeits- sowie Freizeit- und Wassersportbekleidung. „Zu meinen Kunden gehören Lotsen und Reedereien ebenso wie Fährgesellschaften, Kreuzfahrtschiffe, Hobbysportler und Touristen“, erzählt die 61-Jährige, die nicht nur einen Segelschein besitzt, sondern auch gern Motorrad fährt. „Wer die passende Mode woanders nicht findet, der kommt zu mir.“

Seit 2011 ist Dagmar Erren alleinige Inhaberin des Geschäftes. Die Belieferung der Handelsmarine mit Uniformen bereite ihr, wie sie sagt, nach wie vor Freude, „auch wenn die viel besungene Seefahrerromantik inzwischen den Sicherheitsbestimmungen im Hafen weichen musste“.

Oft ist sie geschäftlich unterwegs, zum Beispiel auf Bootsmessen – Freizeit und Urlaub kommen nicht selten zu kurz. Doch das stört Dagmar Erren nicht. Ihr Motto: „Wer bleiben will, muss viel arbeiten.“


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