Herr Prof. Aust, nach Ihrer Wahl zum Präses der Handelskammer am 3. April 2020 haben Sie gesagt: „Sie haben mir eine hohe Verantwortung übertragen. Die Arbeit werde ich nicht allein schaffen.“ Wie fällt Ihre Zwischenbilanz nach zwei Jahren Amtszeit aus?
Norbert Aust: Sehr gut. Wir haben eine echte Einheit geschaffen und mit dem gesamten Ehrenamt und den Mitarbeitenden der Kammer von Anfang an hervorragend zusammengearbeitet. Dies wäre nicht möglich gewesen, wenn man sich erst einmal vorsichtig begegnet wäre, um herauszufinden, was will der eine, was will der andere. Stattdessen war von Anfang Vertrauen da. Und der Gedanke: Wir wollen etwas gemeinsam schaffen.
Wir haben eine echte Einheit geschaffen und mit dem gesamten Ehrenamt und den Mitarbeitenden der Kammer von Anfang an hervorragend zusammengearbeitet.
Zum Zeitpunkt Ihrer Wahl steckte die Kammer in einer schweren Krise. Und dann sorgte die Pandemie für riesige Herausforderungen.
Ich bin davon überzeugt, dass Krisen auch zusammenschweißen können. Die Corona-Pandemie hat uns keine andere Wahl gelassen, als die Handelskammer schnell wieder auf Kurs zu bringen, um den Unternehmen dieser Stadt zu helfen. Unser gemeinsames Ziel war von Tag eins: Kein vorher gesundes Unternehmen darf durch die Corona-Pandemie in die Insolvenz gehen.
Lassen Sie uns zunächst über den Krieg in der Ukraine reden. Zum Zeitpunkt dieses Gesprächs läuft der russische Angriff weiter.
Dieser Krieg sorgt für unermessliches Leid. Das Plenum der Handelskammer hat sich deutlich positioniert und den völkerrechtswidrigen und unprovozierten Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine auf das Schärfste verurteilt.
Wie sehr treffen die Auswirkungen des Krieges die Hamburger Wirtschaft?
Die Hamburger Wirtschaft ist von den Auswirkungen stark betroffen. Viele Unternehmen sind in Sorge um ihre Mitarbeitenden und Geschäftspartner vor Ort, Lieferketten wurden unterbrochen, Produktionsstätten vor Ort fallen aus. Viele Unternehmen sorgen sich auch um die langfristigen Folgen wie beispielsweise die steigenden Energie- und Rohstoffpreise, Engpässe in der Energieversorgung, Einschränkungen des Warenverkehrs oder vor möglichen Cyberattacken.
Wir sind in engem Austausch mit der Politik und haben die Nöte der Wirtschaft in unterschiedlichen Formaten thematisiert.
Was hat die Kammer getan, um diese Firmen zu unterstützen?
Wir haben sofort einen Krisenstab eingerichtet. Unsere Taskforce berät betroffene Unternehmen zu den aktuellen Entwicklungen, sucht den Austausch mit der Politik und koordiniert humanitäre Hilfsangebote.
Der Krieg verteuert die Preise für Energie dramatisch. Wie sehr trifft dies die Hamburger Wirtschaft?
Massiv. Bereits vor dem Angriffskrieg der russischen Führung auf die Ukraine stellten für viele Hamburger Unternehmen die steigenden Energiepreise ein Problem dar und haben teilweise sogar zu Produktionseinschränkungen geführt. Jetzt hat sich die Lage deutlich verschärft. Vor allem die stark von den Energie- und Rohstoffpreisen abhängige Industrie und Logistik-Branche befindet sich im Krisenmodus. Die aktuelle Lage ist hier besonders dramatisch und Insolvenzen drohen. Darüber hinaus sind auch Branchen, die bereits durch die Corona-Pandemie stark belastet wurden wie das Taxigewerbe, der Handel oder Reiseveranstalter, schwer betroffen.
Bei Ihrer Rede zur Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns haben Sie gefordert, dass die Hamburger Wirtschaft stärker in Krisenstäbe eingebunden werden sollte. Wie sehen Sie bei der Pandemie die Zusammenarbeit mit dem Senat?
Wir sind in engem Austausch mit der Politik und haben die Nöte der Wirtschaft in unterschiedlichen Formaten thematisiert. Es gab sogar eine historische Plenarsitzung gemeinsam mit dem Ersten Bürgermeister, Senatorinnen und Senatoren sowie dem Chef der Senatskanzlei, mehrere branchenspezifische runde Tische und virtuelle Veranstaltungen insbesondere mit dem Wirtschafts- und dem Finanzsenator.
Wie hat die Kammer den Unternehmen geholfen?
In Bezug auf Corona war unsere Forderung stets, dass ein vor der Pandemie gesundes Unternehmen nicht aufgrund der Corona-Maßnahmen insolvent gehen darf und wir sind froh, dass es umfangreiche Hilfsmaßnahmen vom Bund und der Stadt Hamburg zur Abmilderung der wirtschaftlichen Folgen gibt. Wir haben unsere Mitglieder durch den Dschungel der Angebote geleitet und insbesondere im engen Austausch mit der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (IFB) Probleme bei der Antragsstellung oder auch bei Rückzahlungsforderungen thematisiert und gelöst.
Insgesamt ist die Zahl der Insolvenzen nicht gestiegen.
Dennoch haben manche Unternehmen aufgeben müssen, insbesondere im Gastro-Gewerbe.
Insgesamt ist die Zahl der Insolvenzen nicht gestiegen. Aber selbstverständlich ist jeder einzelne Insolvenzfall sehr zu bedauern. Mir tut es in der Seele weh, wenn jemand kommt und sagt, ich muss jetzt Insolvenz anmelden. Da geht es um viel mehr als Geld. Da geht es um Schicksale der Mitarbeitenden. Um den Unternehmer oder die Unternehmerin. Und um die Familien.
Sie haben in Ihrer Rede zur Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns über fünf Kernpunkte gesprochen – die norddeutsche Zusammenarbeit, den Fachkräftemangel, den Klimaschutz, den Hafen und die Stadtentwicklung. Lassen Sie uns mit der norddeutschen Zusammenarbeit beginnen.
Die Wirtschaft hat schon lange erkannt, dass der Norden ein gemeinsamer Wirtschaftsraum ist. Die OECD-Studie zur Regionalentwicklung der Metropolregion Hamburg belegt, was wir schon seit geraumer Zeit wissen: Die Folgen der politischen Fragmentierung im Norden müssen gemindert werden, um stärker wachsen zu können im Norden. Nur im Verbund können Chancen genutzt und Potenziale gehoben werden. Wir sind im Wettbewerb mit anderen Ballungsräumen. Es gibt ein starkes Süd-Nord-Gefälle.
Bei Infrastrukturprojekten hatte man zuweilen den Eindruck, dass Bayern bevorzugt wird.
Der Eindruck täuscht nicht. Das hängt sicher auch damit zusammen, dass Gelder des Bundes in den vergangenen Jahren überwiegend in den Süden geflossen sind, nicht nur bei der Verkehrsinfrastruktur, sondern auch in der Wissenschaft. Unter anderem deshalb hat der Wirtschaftsraum Bayern bei der Anwerbung von Auszubildenden und Fachkräften Vorteile. Umso wichtiger ist es, dass wir im Norden geschlossen auftreten. Entsprechend eng kooperieren wir mit den anderen Kammern im Norden.
Die weit überwiegende Zahl der Unternehmen ist auch unter Corona-Bedingungen ihrer Ausbildungsverpflichtung vorbildlich nachgekommen.
Beim Fachkräftemangel haben Sie auf eine Studie verwiesen, dass bis 2035 allein in Hamburg 127 000 Fachkräfte fehlen werden. Nun wurde die Ausbildung ja unter Pandemiebedingungen noch schwieriger.
Die weit überwiegende Zahl der Unternehmen ist auch unter Corona-Bedingungen ihrer Ausbildungsverpflichtung vorbildlich nachgekommen. Unsere ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer haben sich der Aufgabe gestellt und unter erschwerten Hygienebedingungen Tausende Prüflinge zu ihrem Abschluss geführt. Und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Prüfungsorganisation unserer Handelskammer haben nichts unversucht gelassen, auch allen Prüflingen, die ihren ursprünglichen Prüfungstermin infolge einer Corona-Infektion nicht wahrnehmen konnten, einen zeitnahen Ersatz zu bieten.
Ein großes Problem sind die hohen Wohnkosten.
Hamburg muss als Standort für Fachkräfte insgesamt attraktiver werden. Dazu zählt bezahlbarer Wohnraum für Auszubildende und Studierende, ebenso wie eine hohe Lebensqualität und bessere Erwerbsmöglichkeiten für Frauen. Und es geht auch darum, wie wir Fachkräfte besser und regelmäßiger weiterbilden. Das ist ein wichtiges Thema in unserer Standortstrategie „Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wovon?“.
Beim Klimaschutz haben Sie gesagt, dass sich die Kammer bis Ende des Jahres klimaneutral aufstellen will. Ist dies zu schaffen?
Ja, dieses Ziel ist realistisch. Gegenwärtig sind dafür nicht nur CO2-Einsparmaßnahmen notwendig, es müssen auch CO2-Kompensationsmaßnahmen ergriffen werden. Die Handelskammer nutzt ausschließlich E-Fahrzeuge und grünen Strom. Außerdem werden alle Veranstaltungen zukünftig klimaschonend durchgeführt. Im nächsten Schritt werden wir Beratungen für Firmen anbieten, die ebenfalls klimaneutral werden wollen. Und das macht man am besten, wenn man mit gutem Beispiel vorangeht.
Die Erreichung der neuen Klimaschutzziele des Bundes und Hamburgs erfordert ein gewaltiges Innovations- und Technologieprogramm. Die notwendigen Innovationen für klimaschonendes Wirtschaften bedeuten aber auch wirtschaftliche Chancen, denn in Hamburg und Norddeutschland haben wir viele Möglichkeiten und hervorragende Standortvorteile.
Die Erreichung der neuen Klimaschutzziele des Bundes und Hamburgs erfordert ein gewaltiges Innovations- und Technologieprogramm.
Bei der Hafenpolitik haben Sie sich für eine stärkere Kooperation der norddeutschen Häfen ausgesprochen. Muss der Hamburger Hafen im Interesse unserer Stadt nicht zuerst an sich denken, statt mögliche Kapazitäten abzugeben?
Die norddeutschen Häfen haben sehr ähnliche Herausforderungen und Rahmenbedingungen. Lange Planungs- und Genehmigungsverfahren oder das Erhebungsverfahren der Einfuhrumsatzsteuer bedeuten im Vergleich zu den Westhäfen spürbare Nachteile. Andere Häfen wie Rotterdam und Antwerpen haben uns überholt. Hier müssen wir besser werden, mit Innovationen, neuen Technologien, mit weiteren Arbeitsplätzen. Ich bin aber auch der festen Überzeugung, dass eine Zusammenarbeit der norddeutschen Häfen Synergien heben kann, beispielsweise in der Administration und im Marketing. Davon profitieren alle.
Das fünfte und letzte Stichwort ist die Stadtentwicklung. Sie haben dafür plädiert, die City wieder attraktiver zu machen. Wenn man jetzt vom Hauptbahnhof zur Handelskammer geht, sieht man links den Kaufhof, rechts Karstadt Sport, beide Immobilien stehen leer – abgesehen von temporären Nutzungen.
Unabhängig von der Pandemie hat sich das Einkaufsverhalten schon vorher geändert. Dann kam auch noch Corona mit Lockdown und Einschränkungen. Jetzt muss es darum gehen, mehr Leben in der City zu bringen. Wir brauchen in der Innenstadt mehr kulturelle Anlässe, mehr Aufenthaltsqualität und vor allem mehr Wohnraum. Das sorgt automatisch für mehr Leben. Dafür haben wir gemeinsam mit dem Handel das Konzept „Bündnis für die Innenstadt“ entwickelt.
Prof. Norbert Aust studierte Jura und Volkswirtschaft in Hamburg, er war Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP). Er engagiert sich seit Jahrzehnten in der Hamburger Kulturszene, unter anderem für das Kulturzentrum Kampnagel und das Kindermuseum. Aust ist Mitbegründer der privaten Schmidt-Theater sowie Mitbetreiber des PIERDREI Hotels HafenCity.
Die Umsetzung dürfte dauern.
Ja, aber auch dafür gibt es keine Alternative. Viele Genehmigungsprozesse brauchen zu viel Zeit. Wenn die Bundesregierung jetzt beschlossen hat, die Prozesse zu halbieren, wären das zum Beispiel bei einer Windkraftanlage statt sechs Jahren drei. Das ist immer noch viel zu lang.
Herr Prof. Aust, warum engagieren Sie sich so sehr in der Handelskammer – was treibt Sie an?
Die Handelskammer Hamburg ist eine der wichtigsten Institutionen der Stadt. Sie vertritt die Interessen von 170 000 Unternehmen, eine ihrer Kernaufgaben ist die Aus- und Weiterbildung. Das ist mir Grund genug.
Sind Sie ein grenzenloser Optimist?
Für mich ist das Glas jedenfalls immer halbvoll. Und nie halbleer.
Und das sagen Stimmen aus der Wirtschaft
Winfried Baur
Vizepräses, Prokurist Jungheinrich Aktiengesellschaft
Der Masterplan Industrie ist seit rund 15 Jahren die wichtigste Grundlage für das industriepolitische Zusammenwirken von Freier und Hansestadt Hamburg, Handelskammer Hamburg, Industrieverband Hamburg sowie Deutschem Gewerkschaftsbund. Auch die neueste Version wurde in einem breiten Abstimmungsprozess erarbeitet und zur Verabschiedung vorbereitet. Bei der Fortschreibung berücksichtigen wir aktuelle Entwicklungen wie den demografischen Wandel, die Energiewende und die Flächenentwicklung. So sorgen wir für die nachhaltige Entwicklung der Industrie und ihre gesellschaftliche Akzeptanz in Hamburg.
Dr. Henner Buhck
Vorsitzender des Ausschusses für Energie und Umwelt, Geschäftsführer Buhck Abfallverwertung und Recycling GmbH & Co. KG
Die Hamburger Wirtschaft hat sich mit einer Resolution zur Verantwortung zum Schutz des Klimas bekannt. Viele Unternehmen streben bereits an, nachhaltig zu wirtschaften. Unser ehrgeiziges Ziel ist es, den Wirtschaftsstandort Hamburg bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu gestalten. Dafür verfolgt die Handelskammer Hamburg drei Bausteine. Sie will selbst klimaneutral werden. Weiterhin wurde eine Initiative für Klimaneutralität in den Unternehmen gestartet. Und wir wollen Politik und Branchen über Rahmenbedingungen, Förderungen und Technologien auf dem Weg zu einer klimaneutralen und international wettbewerbsfähigen Modellregion beraten.
Volker Enkerts
Vorsitzender Berufsbildungsausschuss, Geschäftsführer FLEX-TIME GmbH Personaldienstleistungen
Trotz schwierigster Bedingungen unter Corona haben wir seit 2020 über 40 000 Prüfungen in der Berufsbildung abgenommen und einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung geleistet. Mein Dank gebührt den Ausbildungsverantwortlichen in den Betrieben, den Lehrkräften in den beruflichen Schulen und den ehrenamtlichen Prüfenden für ihren unermüdlichen Einsatz. Dennoch ist die Anzahl der Ausbildungsverhältnisse im Vergleich zu 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie, um über 16 Prozent zurückgegangen. Um die Corona-Delle zu überwinden, dürfen wir in unserem Ausbildungsengagement nicht nachlassen.
Dr. Bettina Hees
Vizepräses, Geschäftsführerin MTS Marine Therapy Solutions GmbH
Wir haben Wirtschaft, Politik und Experten aus der Wissenschaft – wie dem Bernhard-Nocht-Institut – vernetzt und mit unserem überbetrieblichen Impfzentrum ein bundesweit einzigartiges Angebot gemacht. Dank vieler Gespräche, Videokonferenzen und Unternehmensbefragungen konnten wir den Anliegen der Wirtschaft Gehör verschaffen und gute pragmatische Lösungen finden. Unsere Corona-Hotline hat insbesondere Einzelhandel, Hotellerie und Gastronomie, Kultur-, Kreativ-, Freizeit-, Veranstaltungs- und Sportwirtschaft durch diese schwierige Zeit begleitet. Ganz herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben!
Dr. Georg Mecke
Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Prokurist Airbus Operations GmbH
Zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern gibt es langfristig keine Alternative. Angesichts der dazu geplanten Kraftwerkabschaltungen sorgen sich aber etliche Betriebe, vor allem aus der Industrie, um ihre Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Preisen. Deshalb haben wir den Senat aufgefordert, sich für Versorgungssicherheit auch bei ungünstigen Bedingungen einzusetzen. Dabei sind auch Nutzungskonzepte für eine gesicherte Leistung mit regenerativen Energieträgern und Speichern notwendig. Der Angriffskrieg auf die Ukraine hat diese Herausforderung schlagartig verschärft. Erneuerbare Energien müssen rasch und konsequent ausgebaut werden.
Astrid Nissen-Schmidt
Vizepräses, Geschäftsführerin FREIHEIT GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Unser Start als Präsidium begann zeitgleich mit der Corona-Krise im März 2020. Der Kassensturz fiel ernüchternd aus. Die Beitragsprognosen für die Folgejahre lagen aufgrund der Corona-Pandemie deutlich unter den Vorjahresergebnissen. Keine optimalen Voraussetzungen für einen Neuanfang. Unser erklärtes Ziel war es, die Beiträge gleichwohl nicht erhöhen zu müssen. Dank kluger und punktueller Investitionen in unsere Strategie Hamburg 2040, einer strukturierten Aufgabenkritik, einer optimierten Vermietung der Immobilien und dem Heben von Synergien mit anderen IHKs sind wir derzeit auf einem erfolgreichen Konsolidierungskurs.
Niels-Helge Pirck
Vizespräses, Regionalbereichsleiter Hamburger Sparkasse AG
Unsere Innenstädte stehen vor immensen Herausforderungen. Wir brauchen dringend ein leistungsfähiges Transformationsmanagement. Der Erste Bürgermeister hat im Januar angekündigt, dass er die Koordination der Innenstadtentwicklung nicht zuletzt auf unsere Anregung hin nun zur Chefsache macht – ein schöner Erfolg unserer Arbeit! Zudem haben wir im Masterplan Finanzwirtschaft gemeinsam mit dem Senat und dem Finanzplatz Hamburg ambitionierte Ziele definiert und ein starkes Zeichen für eine erfolgreiche Entwicklung am Finanzstandort Hamburg gesetzt. Der Plan ist aus unserer Sicht der Startschuss, der nun gemeinsam mit Leben gefüllt wird.
Willem van der Schalk
Vizepräses, Willem van der Schalk International GmbH
Als erstes Standpunktepapier der Hamburg-2040-Strategie wurde der Zukunftsplan Hafen Ende 2020 einhellig im Plenum verabschiedet. Vorausgegangen waren mehrere Spitzentreffen der Hafenwirtschaft, aus denen die zentralen Impulse kamen. In intensiver Ausschuss-Arbeit wurden Zielbild, Handlungsfelder und Maßnahmen konkretisiert. Der Zukunftsplan, aus dem das Ende 2021 vorgestellte Konzept „Energie- und Klimahafen Moorburg“ oder die jüngst mit der Handelskammer Bremen vorgeschlagenen Maßnahmen zur Stärkung der norddeutschen Häfen hervorgingen, bildet die Basis, um uns im Hafenentwicklungsplan-Prozess sehr aktiv einzubringen.
Sascha Schneider
Vorsitzender Ausschuss für Bildung und Fachkräfte, Prokurist und Executive Vice President Montblanc-Simplo GmbH
Wir gehen in dieser Legislatur eine der großen Herausforderungen für unseren Standort an – den Fachkräftemangel. Seit Herbst 2021 entwickeln wir im Dialog mit Politik, Verbänden und vielen anderen Stakeholdern eine Fachkräftestrategie für Hamburg. Die Ist-Analyse wurde bereits veröffentlicht, eine AG ist seit September aktiv. Im Fokus stehen Qualifizierung und Zuwanderung, Erwerbsbeteiligung und attraktive Arbeitsplätze. Der Kick-off-Workshop am 1. September war für mich ein Highlight der letzten zwei Jahre: Die Wirtschaft engagiert sich, quer durch die Branchen und Ausschüsse, das macht Spaß – und Mut!
Martina Warning
Vizepräses, Geschäftsführende Gesellschafterin John Warning Corporate Communications GmbH
Die Kulturwirtschaft ist eine der am stärksten von der Pandemie betroffenen Branchen und gleichzeitig relevanter Standortfaktor für unsere lebenswerte Metropole. Seit Beginn der Einschränkungen haben wir in unzähligen Beratungsgesprächen die Fragen der Unternehmen beantwortet und sind im ständigen Austausch mit Behörden und Verbänden. Mit Musikangeboten im Rahmen des Kultursommers, der Lunchkonzerte und dem Bereitstellen von Flächen für zwei Ausstellungen machen wir die Kultur in der Stadt sichtbarer und unterstützen Formate unter nach wie vor erschwerten Bedingungen.