„Die Hamburger Wirtschaft kämpft und stemmt sich gegen die negativen Einflussfaktoren“, sagt Dr. Malte Heyne anlässlich des aktuellen Konjunkturbarometers der Handelskammer. Eine flächendeckende Erholung oder gar einen Aufschwung sieht der Hauptgeschäftsführer für den Wirtschaftsstandort derzeit nicht. Beim Handel etwa drücke die anhaltend hohe Inflation auf die Umsatzerwartungen. Insgesamt habe die Sorge vor einer schwachen Inlandsnachfrage die Sorge vor hohen Energie- und Rohstoffpreisen eingeholt. „Auch für den Medienstandort Hamburg gab es zuletzt mehrere herbe Rückschläge.“
Mehr als ein Drittel der Betriebe geht von einer eher ungünstigen Entwicklung aus. Vor dem Hintergrund negativer Geschäftserwartungen halten sich die Unternehmen bei neuen Investitionen und auch bei Personalfragen zurück. Gleichwohl suchen viele Verstärkung, denn Beschäftigte gehen in Rente oder wechseln den Arbeitgeber. „Nicht umsonst nennen mit Abstand die meisten Unternehmen den Fachkräftemangel als eines der größten Geschäftsrisiken“, so Heyne.
Der Ausblick mag zwar wieder pessimistischer sein als noch vor drei Monaten, im Jahresvergleich allerdings haben sich die Erwartungen auf das zukünftige Geschäft insgesamt verbessert. Gut die Hälfte der befragten Unternehmen rechnet in den kommenden Monaten mit einem gleichbleibenden Geschäft. Mehr als die Hälfte bewertet ihre aktuelle Geschäftslage als „saisonüblich“, knapp ein Drittel sogar als „gut“.
In der norddeutschen Tourismuswirtschaft verbesserte sich die Stimmungslage deutlich. Die IHK Nord hat die Betriebe des Gastgewerbes und der Reisewirtschaft in den fünf norddeutschen Bundesländern zur konjunkturellen Lage im Tourismus in den vergangenen sechs Monaten befragt. Ergebnis: Der Konjunkturklimaindex im Gastgewerbe stieg zuletzt von 84,3 auf nun 111,9 Punkte. Bei den Reiseveranstaltern und -büros gab es immerhin eine Steigerung von 84,2 auf 132,6 Punkte.
„Die Sorgen der Verbraucher über die Energiekostensteigerung haben sich verringert“, sagt Klaus-Jürgen Strupp, Vorsitzender der IHK Nord und Präsident der IHK zu Rostock. „Das wirkt sich positiv auf die Reisenachfrage aus.“ Doch bei aller Euphorie: Steigende Kosten und massiver Personalmangel bereiten auch dieser Branche große Sorgen.
Mitmachen heißt mitgestalten
Die Handelskammer lebt vom Input ihrer Mitgliedsunternehmen. Um deren Interessen bestmöglich gegenüber der Politik vertreten zu können, muss sie ihre Anliegen kennen. Deshalb führt die Handelskammer etwa einmal im Monat Mitgliederbefragungen zu aktuellen, wirtschaftspolitisch relevanten Themen durch. Zusätzlich führt sie etwa vierteljährlich Konjunkturbefragungen durch und erstellt Konjunkturberichte. Mit Ihrer Teilnahme an den Befragungen können Sie aktiv an der Meinungsbildung der Handelskammer mitwirken und Ihre Impulse einbringen. Die Befragungen werden online durchgeführt, dauern in der Regel nur wenige Minuten und werden anonymisiert ausgewertet. Die Ergebnisse fließen anschließend in den Meinungsbildungsprozess der Handelskammer ein und werden später unter www.hk24.de veröffentlicht.