Wie kann ich meine Produkte besser im Internet vermarkten? Was könnte mir Künstliche Intelligenz (KI) im Rahmen von Qualitätsprüfungen oder beim Marketing bringen? Wie führe ich ein passendes Warenwirtschaftssystem in meinem Unternehmen ein? Die digitale Transformation wirft eine Fülle von Fragen auf – aber bietet auch immense Chancen. Manchen Betrieben gelingt der Markteintritt nur mithilfe moderner Technologien; andere steigern ihre Resilienz dank smarter Produktion, weil sie so unabhängiger von Lieferketten werden.
Gerade kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fällt es jedoch häufig schwer, die damit verbundenen Herausforderungen mit Bordmitteln zu bewältigen. Kompetente Antworten und Unterstützung zu allen Digitalisierungsthemen finden sie beim Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg (vormals Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum), in dem die Handelskammer als Konsortialführerin und zentrale Ansprechpartnerin fungiert. Drei weitere Institutionen bringen als starke Partner ihr Know-how mit ein: die Technische Universität Hamburg, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften und die Handwerkskammer. „Wir sind branchenübergreifend die erste Anlaufstelle für KMU, wenn es um Digitalisierung geht“, sagt Projektleiter Jörn Schüßler. Und er betont: „Dank der gebündelten Kräfte können wir für jeden Stand der Digitalisierung Angebote machen, die die Unternehmen weiterbringen.“ Der große Vorteil: Sämtliche Leistungen des Zentrums sind für die Interessenten kostenlos, ob digitale Learning-Tools, Präsenz- und Online-Workshops oder Unterstützung durch Fachleute der Hochschulen direkt vor Ort. „Es geht uns um Informieren, Qualifizieren, Vernetzen und Umsetzen. Digitalisierung ist ein komplexes Geschäft“, beschreibt Schüßler den ganzheitlichen Ansatz der vor acht Jahren gegründeten Institution.
Erfolgreiche Projekte
Mithilfe des Zentrums ließen sich etliche konkrete Projekte bereits umsetzen, etwa die Integration von 3D-Druck in einer Tischlerei oder die automatisierte Rechnungserstellung und entsprechendes Change-Management in Unternehmen der Dienstleistungsbranche. Durch die Corona-Pandemie bekamen Themen wie Arbeit 4.0 und New Work einen ganz neuen Stellenwert, denn vorher waren Remote- und Homeoffice eher die Ausnahme. Auch in der Logistik können digitale Lösungen die Optimierung von Routen ermöglichen und damit Kosten sparen. „Wir bieten einen Check an, wie digitalisiert ein Unternehmen bereits ist, und geben eine fundierte Einschätzung für etwaige Maßnahmen“, sagt Schüßler.
KI-Summit 2024
Auf dem KI-Summit am 2. September können sich Interessierte zu Potenzial und Risiken von KI und vielen weiteren KI-Fragen informieren und austauschen. Das Event ist Teil des fAIstival 2024. Weitere Infos erhalten Sie hier.
Viele An- und Nachfragen erreichen das Zentrum mittlerweile zum Thema Künstliche Intelligenz. Dabei geht es häufig darum, welche zusätzlichen Potenziale die Einführung von KI in komplexe Maschinen und Anlagen Industrieunternehmen bietet. Andere Interessierte möchten wissen, welche Technologien sich überhaupt hinter dem inzwischen sehr populären KI-Begriff verbergen und wie sie diese mit ihrer geschäftlichen Tätigkeit verbinden können. Auch in diesem Feld bietet das Zentrum praktische Unterstützung: „Wir bringen Unternehmen auf den Weg zur KI“, fasst Projektleiter Schüßler zusammen.
Wichtig sind ihm dabei auch Kooperationen mit regionalen Akteuren wie der Hamburger Kreativgesellschaft oder dem Artificial Intelligence Center Hamburg (ARIC). Mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften gab es in der Vergangenheit erfolgreiche Veranstaltungen zur virtuellen Welt Metaverse, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg erschaffen will.
Umfangreiche Infos und praktische Hilfe
Erste Informationen zu Digitalisierungsfragen liefert die neue Website des Mittelstand-Digital Zentrums Hamburg. Hier finden sich etwa Tutorial-Videos und eine Datenbank erfolgreich umgesetzter Digitalisierungsprojekte. In Workshops lassen sich vorhandene Kenntnisse vertiefen; hinzu kommen regelmäßige Veranstaltungen, zum Beispiel zu „Innovationskultur“ oder „KI-Readiness“. Ein Einstieg ist jederzeit problemlos möglich. „Unsere Angebote sind niedrigschwellig. Die Unternehmen müssen lediglich Zeit mitbringen, das Know-how haben wir und unsere Partner“, sagt Schüßler.
Der große Vorteil des Mittelstand-Digital Programms, so der Experte, der in der Handelskammer das Team „Digitalisierung & IT“ leitet, ist die Kombination von Theorie und Praxis: „Wir bieten praxisnah maßgeschneiderte Lösungen an, denn die Unternehmen haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse.“
Unternehmen erfahren also direkt, was technisch möglich ist und sich wirtschaftlich lohnt. Dabei wird ihr jeweiliges Geschäftsmodell stets mit Fragen der Nachhaltigkeit und IT-Sicherheit verknüpft, etwa beim Speichern von Daten in einer Cloud. „Wir achten darauf, dass Anwenderinnen und Anwender den Einsatz handhaben können und auch ihre Belegschaft einbinden“, sagt Schüßler.
Wie sich KI praktisch einsetzen lässt und welche Innovationen sie ermöglicht, wird auch ein Thema des KI-Summit 2024 sein, den Handelskammer, ARIC und Mittelstand-Digital Zentrum gemeinsam in Hamburg organisieren. Bei dieser bewährten Veranstaltungsreihe treffen Expertise und Wissensdurst aufeinander. „Es muss die Bereitschaft vorhanden sein, alte Dinge zu hinterfragen und neue anzugehen“, erklärt Projektleiter Schüßler. Er ist optimistisch, dass das klappen wird: „Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Bedarf an Digitalisierung besteht und es kein Zurück mehr gibt.“
Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg
Das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg ist im Netz und vor Ort in den Unternehmen aktiv. Es gehört mit gut zwei Dutzend anderen Zentren zum deutschen Mittelstand-Digital Netzwerk, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kleine und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe bei der digitalen Transformation begleitet und unterstützt. Die neue Website bietet ausführliche Infos, etwa Videos, Leitfäden und Beispiellösungen in Form von Demonstratoren – und einen Kalender mit kostenlosen Veranstaltungen. Auch in den sozialen Medien wie Instagram oder LinkedIn ist das Zentrum vertreten. Sie können auch eine E-Mail schreiben.