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Wer in Hamburg Stahl kaufen möchte, hat seit 1909 mit der Carl Spaeter GmbH, einem Unternehmen der Carl Spaeter Group, einen kompetenten Ansprechpartner. Heute ist die Firma der größte lagerhaltende Stahlhändler Norddeutschlands und in einer 42 000 Quadratmeter großen Lagerhalle in Billbrook zu Hause. Als die Anschaffung einer neuen Anlage zum Sandstrahlen und Konservieren großer Werkstücke anstand, musste sich das Unternehmen entscheiden, entweder einen siebenstelligen Betrag zu investieren oder die Aufgabe auszulagern.
Am Ende half eine Förderung durch die Hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) bei einer eigenen Lösung mit: Über das Programm „Unternehmen für Ressourcenschutz“ (UfR) erhielt die Carl Spaeter GmbH einen Zuschuss in Höhe von 140 000 Euro. Resultat: Die neue Strahl- und Konservierungslinie wurde angeschafft und ist seit 2023 in Betrieb.
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In Sachen Nachhaltigkeit hat sich die Investition eindeutig gelohnt. Im Vergleich zur Vorgängeranlage hat sich der elektrische Energiebedarf um 65 Prozent reduziert, die Prozesswärme um 66 Prozent. Pro Jahr werden 177 Tonnen CO2 eingespart. Zudem werden 377 Kubikmeter Trinkwasser und gut 16 Tonnen Material weniger benötigt, was 24 Tonnen an CO2-Äquivalenten entspricht.
Klassische Fördertöpfe
Das UfR-Programm im Auftrag der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) hat in den vergangenen zwei Jahrzehnten vielen Firmen geholfen. Es richtet sich an alle Hamburger Produktions- und Dienstleistungsunternehmen sowie an Handwerksbetriebe.
Mit dem Förderprogramm werden freiwillige Projekte in Firmen unterstützt, die Einsparpotenziale von Energie, Wasser und Rohstoffen erschließen und so zu mehr Ressourceneffizienz im Betriebsablauf führen. Zuschüsse für Investitionen berechnen sich pro jährlich vermiedener Tonne Kohlendioxid, Tonne Material oder Kubikmeter Wasser.
Seit November 2024 ist das Förderspektrum sogar noch einmal erweitert worden. „In einem vierten Förderschwerpunkt können mittlerweile auch Investitionen in Projekte unterstützt werden, bei denen fossile Anlagen zur Prozesswärmeerzeugung durch emissionsfreie Alternativen ersetzt werden“, sagt Regina Strößner von der IFB-Abteilung „Wirtschaft und Umwelt“.
Förderanträge müssen gestellt werden, bevor mit den geplanten Maßnahmen begonnen wird.
Regina Strößner
Die Förderung erfolgt für die Betriebsmehrkosten, die über einen Zeitraum von fünf Jahren gegenüber einer bestehenden fossilen Anlage entstehen. Förderfähig ist die Umstellung auf Fernwärme oder der Einsatz von Wärmepumpen. Die geförderten Projekte müssen zu einer nachhaltigen Reduzierung von fossilen Energieträgern führen und über gesetzliche Anforderungen hinausgehen.
„Ein wichtiges und empfehlenswertes Angebot für Unternehmen ist die Förderung von Machbarkeitsuntersuchungen, um die Chancen für mehr Effizienz zu beurteilen“, so Strößner. Im Rahmen des UfR-Programms bezuschusst Hamburg 50 Prozent der förderfähigen Beratungskosten durch frei wählbare externe Fachbetriebe und Ingenieurbüros. Die Bewertung geplanter Investitionen kann über die „EffizienzChecks“ technisch und wirtschaftlich abgesichert werden.
Großes Förderangebot
Wer weniger Ressourcen verbraucht, handelt nicht nur nachhaltig, sondern verringert auch Betriebskosten und verbessert seine Rentabilität. Die gesetzlichen Vorgaben zum Umwelt- und Ressourcenschutz werden zudem stetig strenger, wichtige Maßnahmen zum Klimaschutz werden irgendwann fällig. Frühzeitige Investitionen helfen Unternehmen, diese Anforderungen zu erfüllen und teure Nachrüstungen zu vermeiden.
Förderlotsen fragen Die IFB Hamburg ist ein zentraler Anlaufpunkt für Betriebe, die in Nachhaltigkeit, Ressourcen- und Energieeffizienz investieren wollen. Im „IFB Beratungscenter Wirtschaft“ geben die Förderlotsen Auskunft über existierende Programme und Fördermöglichkeiten. Kontakt: 040 24846-533, foerderlotsen@ifbhh.de. Einen Überblick über die Zuschüsse im Rahmen des Programms „Unternehmen für Ressourcenschutz“ finden Sie ebenfalls auf der Website der IFB Hamburg
Um Unternehmen dabei zu unterstützen, existieren zahlreiche Förderprogramme des Bundes, der Länder und der EU sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Gefördert werden viele Themen, die angesichts steigender Energiepreise und Klimaschutz-Anforderungen für Betriebe immer wichtiger werden. Zum Beispiel der Einsatz erneuerbarer Energien in Heizungssystemen, Fassaden- oder Dachbegrünung, die Verwendung von Holz beim Neubau von Nichtwohngebäuden, die Komplettsanierung eines Nichtwohngebäudes zum Effizienzgebäude oder der Neubau von Wärmenetzen. Die Fördermöglichkeiten reichen von Krediten bis hin zu Investitionskostenzuschüssen.
Anträge frühzeitig stellen
Für Unternehmen, die Investitionen in Nachhaltigkeit, Klima- und Ressourcenschutz planen, lohnt sich die Erkundung der vorhandenen Förderprogramme auf jeden Fall. Angst vor der Komplexität und Fülle der Programme muss dabei niemand haben, denn die IFB Hamburg stellt genau hierfür die „Förderlotsen“ bereit. Sie kennen die gesamte Förderkulisse.
Etwas sollten interessierte Unternehmen allerdings unbedingt beachten, rät Regina Strößner von der IFB Hamburg: „Förderanträge müssen gestellt werden, bevor mit den geplanten Maßnahmen begonnen wird.“ Bereits vorgenommene Investitionen werden nicht gefördert.
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