„Klimapolitik ist Wachstumspolitik“

2024 brachte zahlreiche Initiativen, die Hamburg und die Handelskammer als Vorreiter für nachhaltige Entwicklung positionieren und neue Chancen für Unternehmen eröffnen.
Kati Jurischka
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen war Ehrengast auf dem „Internationalen Klima-Forum der Hamburger Wirtschaft“ am 26. Januar.

Von Dr. Dirk Lau und Chan Sidki-Lundius, 29. November 2024 (HW 6/2024)

Ihren Mitgliedsunternehmen bietet die Handelskammer eine Einstiegsberatung zum Thema „Klima- und Energieeffizienz“. Sie agiert hier im Verbund der „UmweltPartnerschaft Hamburg“, mit Behörden, der Handwerkskammer, dem Industrieverband Hamburg e. V. sowie dem Unternehmensverband Hafen Hamburg e. V. Auf ihrer Internetseite hat die Handelskammer viele Infos und gesetzliche Rahmenbedingungen für nachhaltiges Handeln zusammengestellt. Tipps, zum Beispiel zum Erstellen einer CO2-Bilanz, und relevante Adressen von Netzwerken komplettieren das Angebot.

Viele Unternehmen erkennen inzwischen, dass nachhaltiges Wirtschaften ganzheitlich zu verstehen ist und neben ökologischen und sozialen Aspekten auch die eigene Wettbewerbsfähigkeit umfasst. Folglich integrieren hiesige Betriebe Umwelt- und Klimaschutz sowie soziale Verantwortung zunehmend langfristig in ihre Strategie.

Unterschiedliche Aspekte von Nachhaltigkeit waren auch 2024 wieder Thema der Handelskammer. Vor dem Hintergrund, dass die Hamburger Wirtschaft bis 2040 klimaneutral sein will, wurde gleich zu Beginn des Jahres beim „Internationalen Klima-Forum der Hamburger Wirtschaft“ die von der Kammer initiierte OECD-Studie „Climate Neutrality for the Hamburg Economy by 2040“ vorgestellt. Klimaneutralität könne die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sowie die eines Standortes stärken, lautet die Kernthese.

„Andere europäische Metropolen können von Hamburg und seiner Handelskammer lernen“, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in ihrer Keynote. Zudem lobte sie, dass der Hamburger Hafen dank des geplanten Wasserstoffterminals einer der weltweit ersten Häfen zum Transport von Wasserstoff in großem Maßstab sein wird. „Die Transformation hin zum fossilfreien Wirtschaften kann unseren Wohlstand steigern, wenn wir es richtig anpacken und auf die Innovationskraft der Unternehmen setzen“, unterstreicht Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust. „Klimapolitik ist Wachstumspolitik.“

Diese Botschaft wurde auch auf der ersten „Hamburg Sustainability Conference“ gesendet, bei der die Perspektiven von Ländern mit niedrigem und mittlerem Wohlstandsniveau im Zentrum standen.

GermanClimatePavilion
Julia Offen
Auf der COP29 in Baku (v. li.): Maximilian Webers (CEO COLIPI), Dr. Malte Heyne (Hauptgeschäftsführer Handelskammer Hamburg), Saskia Möller (Director Legal, Compliance & Sustainability Gebr. Heinemann)

Eine weitere Premiere war die B2B-Messe „Green Connect Hamburg“, die künftig regelmäßig wiederholt werden soll, möglicherweise schon 2025: Mehr als 40 Anbietende von Lösungen und Technologien für Klimaschutz und Nachhaltigkeit kamen mit rund 1500 Teilnehmenden zusammen.

Dass Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit sich gegenseitig bedingen, verbreitet die Handelskammer auch über das internationale Kammernetzwerk der „World Chambers Federation“ und der „International Chamber of Commerce“. Im November war sie erneut auf der UN-Klimakonferenz „COP29“ vertreten, die in diesem Jahr in Baku (Aserbaidschan) stattgefunden hat.

Zum Jahresende präsentiert die Handelskammer noch ein neues Standpunktepapier. Es macht deutlich, dass nicht ausschließlich Regulierung und Ordnungsrecht, sondern vor allem Initiativen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft den Weg zur Klimaneutralität überhaupt erst ökonomisch tragfähig machen.

Der neue Ansatz wird auch Events und Angebote der Kammer im Jahr 2025 beherrschen und bestenfalls viel Unterstützung finden. Denn die Umstellung der Wirtschaft zur Erreichung der Klimaneutralität gelingt am besten gemeinsam. Unternehmen, die im Bereich Klimaschutz bereits aktiv sind, können sofort loslegen, indem sie sich an der Kampagne „Wir handeln fürs Klima“ beteiligen.

Die Unternehmensberatung orgalean, die sich auf modernes und strategisches Management von Prozessen und Projekten spezialisiert hat, ist bereits dabei. „Jedes Unternehmen kann und muss etwas zum Schutz unseres Klimas beitragen“, so Geschäftsführer Nicolai Rathmann. „Wir haben uns auf den Weg gemacht und freuen uns, andere mitnehmen zu können.“


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