Katja Lohmann (52)
Geschäftsführerin PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GmbH
Die Auflagen zur Anerkennung als Pflegefachkraft werden (nach meiner Kenntnis) nicht aufgehoben. Der Nachweis einer zweijährigen Berufserfahrung scheint problematisch, da die Altenpflege, wie wir sie kennen, im Ausland nicht gelebt wird. Viele ausländische Mitarbeitende haben einen akademischen Abschluss, der sie nicht auf die praktische Arbeit in der Altenpflege in Deutschland vorbereitet. Auf ausreichende Sprachkenntnisse kann in der Pflege nicht verzichtet werden. Chance für die Pflege: gering!
Roman Martin (61)
Leiter Personal Deutschland Jungheinrich AG
Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz bringt Erleichterungen mit sich, die sowohl für die deutsche Wirtschaft insgesamt als auch für einzelne Unternehmen wie Jungheinrich positiv sind. Gleichzeitig ist es wichtig, bei den Erwartungen an das Gesetz realistisch zu bleiben: Wir befinden uns heute in einem globalen Wettstreit um qualifizierte Fachkräfte. Entscheidend wird es deshalb sein, wie gut es den Unternehmen gelingt, Fachkräfte aus dem Ausland zu finden und für sich und das Einwanderungsland Deutschland zu begeistern.
Claudia Staack (55)
Geschäftsführerin Motoren Hildebrandt GmbH
Das Gesetz bietet uns neue Perspektiven und Chancen. Durch die Lockerung der Einwanderungsregelungen für qualifizierte Fachkräfte eröffnen sich Alternativen, unser Team zu erweitern und spezialisiertes Know-how zu gewinnen. Das wird uns ermöglichen, weiterhin auch ältere Motoren wieder auf den neuesten Stand zu bringen. Wir betrachten das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz als einen vielversprechenden Weg, um unser Unternehmen in dieser Größe zu erhalten und unsere globale Präsenz zu stärken.
Frank Stricker (64)
Geschäftsführer KWS Gastro GmbH
Wir erhalten aufgrund der Neuerungen bereits qualifizierte Initiativbewerbungen aus dem Ausland. Jetzt müssen die Visavergabe beschleunigt und die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse verstärkt digitalisiert werden – ergänzend sind Fachschulen im Ausland zu zertifizieren. Ausbildungszentren der EU in Nordafrika zum Beispiel könnten auch gegen die illegale Einwanderung neue Impulse setzen. Letztlich fehlen überall Wohnheime oder Boardinghäuser für Neuankömmlinge, um diese unterzubringen und mit Betreuung vor Ort die Integration zu fördern.
Andreas Lütten (63)
Geschäftsführer SLP Medical Care GmbH
Wir beschäftigen Pfleger aus 21 Ländern, wir und unser Land benötigen Fachkräfte. Ich erwarte nichts. Wieder reagiert der Staat spät und unverständlich, es führt zum unkontrollierten Zulauf in Sozialsysteme und Wohnungsmarkt. Pfleger (auch Helfer) benötigen hohe Standards – wer übernimmt die Ausbildung? Werden bürokratische Hürden noch reduziert und so der Zugang für qualifizierte Arbeitskräfte erleichtert? Wir warten auf jede fleißige Hand!