Azubi-Suche im Schnellformat

Am 18. Juni veranstaltet die Handelskammer das nächste Azubi-Speeddating „Meet&Match“. Dabei kommen regelmäßig Unternehmen und potenzielle Auszubildende unkompliziert miteinander ins Gespräch. Die HW beschreibt, wie das kreative Personal-Recruiting funktioniert.
Kati Jurischka/HK Hamburg
Beim Azubi-Speeddating kommen junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen, und Unternehmen zwanglos miteinander ins Gespräch.

Von Nicola Malbeck, 24. April 2024

Das nächste Azubi-Speeddating der Handelskammer in enger Zusammenarbeit mit der Jugendberufsagentur findet unter dem Motto „Meet&Match – Ahoi, Ausbildung!“ am 18. Juni 2024 von 10 bis 14 Uhr auf dem KAI 10, Amsinckstraße 53, 20097 Hamburg, statt. Hier geht es zur Anmeldung.

Einen ganzen Schwung frischer Früchte hat Jens Urban heute mitgebracht und auf seinem Besprechungstisch aufgetürmt. Ananas, Thailand Mangos, Papaya & Co. – als Symbol, worum es an diesem Tag geht: Schülerinnen und Schülern der Abschlussjahrgänge eine Bewerbung für einen Ausbildungsplatz in seinem Betrieb schmackhaft zu machen. Und das in nur rund zehn Minuten. „Aktuell suchen wir drei Azubis für Lagerlogistik, im Groß- und Außenhandelsmanagement sowie Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“, so der Lager- und Logistikleiter der Hamburger Niederlassung der FrischeParadies GmbH & Co. KG.

An sieben Standorten bundesweit versorgt das Traditionsunternehmen Spitzengastronomie und private Gourmets gleichermaßen mit Delikatessen und Feinkost aus aller Welt. Das Geschäft brummt, die Bewerbungszahlen um die Ausbildungsplätze aber gehen zurück. „In diesem Jahr ist es schwieriger“, erzählt der Ausbilder. „Das ist wie eine Kurve, die im Laufe der Jahre immer mehr heruntergegangen ist.“

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Kati Jurischka/HK Hamburg
Bislang fand das Azubi-Speeddating immer in den Börsensälen der Handelskammer statt. Am 18. Juni erfolgt die Veranstaltung erstmals an einem anderen Ort.

An rund 60 Tischen präsentieren die Unternehmen ihre Ausbildungsangebote aus allen Bereichen der Hamburger Wirtschaft. Schüler und Schülerinnen schlendern vorbei, allein oder in Gruppen. Manche jungen Leute haben favorisierte Betriebe vorab auf Blättern markiert und klappern ihre Liste systematisch ab. Andere setzen sich spontan an den Tisch, um mehr zu erfahren.

„Das meiste ist das Erklären der einzelnen Berufsbilder und was man da eigentlich so macht“, schildert Angela Becker-Wallenstein, Ausbildungsbetreuerin bei Mankiewicz Gebr. & Co. (GmbH & Co. KG), einem Hersteller hochwertiger Lacksysteme, der aktuell 25 Ausbildungsplätze in technisch-kaufmännischen Berufen zu vergeben hat, allein am Standort Hamburg.

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Kati Jurischka/HK Hamburg
Die Gespräche beim Azubi-Speeddating dauern jeweils wenige Minuten.

Dass das Recruiting neuer Azubis schwieriger wird, bestätigt auch sie. „Seit drei bis vier Jahren sind wir unter der Zahl geblieben, aber wir stellen auch nicht auf Druck ein“, betont sie. Letztlich muss es für beide Seiten passen. Dann steht einem erfolgreichen „Onboarding“ nichts mehr entgegen: „Unsere zentrale Aufgabe als Ausbildungsbetrieb ist es, die jungen Leute so mitzunehmen, dass sie sich sowohl persönlich als auch fachlich weiterentwickeln, angesprochen und abgeholt fühlen und daraus eine nachhaltige Verbindung entsteht – gern über die Dauer der Ausbildung hinaus.“

Zwar bietet Mankiewicz auch regelmäßige Betriebsbesuche als „Schnuppertag“ für Schulklassen an, aber Schülerpraktika können teilweise nur eingeschränkt angeboten werden, da die Gesetze des Jugendarbeitsschutzes der Mitarbeit insbesondere in der Produktion entgegenstehen. Aktuell sucht Mankiewicz Industriekaufleute, dual Studierende im Bereich Wirtschaftsingenieurswesen oder Wirtschaftsinformatik, Verfahrensmechanikerinnen, Lacklaboranten oder Produktionsfachkräfte Chemie bis hin zu Chemikanten.

Das traditionelle Azubi-Speeddating „Meet&Match“ der Handelskammer zielt darauf ab, in kurzen Gesprächen möglichst viele Persönlichkeiten kennenzulernen, aus dem sich ein „Match“ ergibt – sowohl für die Bewerberinnen und Bewerber als auch für den jeweiligen Ausbildungsbetrieb. Interesse, Motivation und Sympathie stehen im Vordergrund, Zeugnisse sind erst einmal zweitrangig.

Die Handelskammer unterstützt Ausbildungsbetriebe auch bei der Azubi-Suche, zum Beispiel mit der Hanseatischen Lehrstellenbörse. Hamburgs größte Messe für duale Berufsausbildung bringt jedes Jahr rund 10 000 Jugendliche mit mehr als 100 Ausbildungsbetrieben und Institutionen zusammen, das nächste Mal am 24. und am 25. September. Die Anmeldefrist endet am 10. Mai 2024. Die Online-Lehrstellenbörse hingegen ist das bundesweite Suchportal der Industrie- und Handelskammern für Ausbildungsplätze und Praktikumsstellen. Sie bietet Unternehmen ebenso wie künftigen Azubis nützliche und effektive Funktionen rund um die Ausbildungsplatzsuche.

Für junge Menschen, die kurz vor dem Schulabschluss stehen, ist das zwanglose Ambiente ideal. Charmante Eyecatcher zur spontanen Kontaktaufnahme hat auch die Hamburger Medienmanager GmbH heute dabei, die alle Kino- oder Nintendo-Fans ansprechen. Gesucht wird ein Mediengestalter oder eine Mediengestalterin in den Bereichen Digital und Print. Was dieser Beruf zu bieten hat, lässt sich an vielen, über den Tisch verteilten bunten Kärtchen erkunden: „Fantickets“ mit Kultfaktor, die die Kreativagentur mit außergewöhnlichen Motiven und mit Oberflächen in besonderer Haptik für die Filmpalast-Kinos entworfen hat.

Das kleine Team bietet ein breites Spektrum, sich kreativ zu verwirklichen. „Wir möchten, dass unsere Auszubildenden alles lernen können, was sie lernen wollen“, betont Geschäftsführer Torben Ristow und verweist auf Weiter- und Fortbildungen, die die Medienmanager gern unterstützen – bis hin zur Umorientierung im Beruf nach oder noch während der Ausbildung. Der aktuelle Azubi beispielsweise lernt Kaufmann für Marketingkommunikation, aber auch Medienkaufmänner und -frauen bildet der Betrieb aus. „Unser Anspruch ist es, jeden im Team nach seinen Möglichkeiten gut zu fördern“, ergänzt Ausbilderin Anna Fechner.

Die Veranstaltung findet jährlich statt, 2024 sogar zweimal. Beim nächsten „Meet&Match 2.0“ am 18. Juni kommen Ausbildungsplatzsuchende und Unternehmen erstmals nicht in der Handelskammer zusammen, sondern treffen sich auf dem Hausboot KAI 10, einer schwimmenden Location auf dem Mittelkanal.


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