Begleitet von der stellvertretenden Außenministerin Irena Dimitrova, der bulgarischen Botschafterin Elena Shekerletova und Honorargeneralkonsul Prof. Dr. Gerd-Winand Imeyer diskutierte Radev unter anderem über die angespannte Energieversorgung im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und die künftige Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Bulgarien beim Ausbau Erneuerbarer Energien, vordringlich Wasserstoff.
Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust betonte die Chancen: „Bulgarien wird in Zukunft ein wichtiger europäischer Partner beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sein. Das Land hat große Potenziale bei der Produktion von grünem Wasserstoff. Wir müssen hier auf europaweite Lösungen durch eine engere Zusammenarbeit setzen.“ Das Ziel einer zukünftigen Unabhängigkeit von russischen Öl- und Gasimporten sowie die Stärkung des europäischen Binnenmarktes und Diversifizierung der globalen Liefer- und Logistikketten stünden besonders im Fokus. Präsident Radev berichtete, der Anstieg der Energiepreise sei in Bulgarien noch stärker spürbar als in Deutschland und damit eine ernste Bedrohung für die bulgarische Wirtschaft. Langfristig setze man auf den Ausbau von grünem Wasserstoff. Bulgarien biete im europäischen Vergleich die besten Voraussetzungen für kosteneffiziente Produktion von Strom und Wasserstoff durch Photovoltaik (PV).
Hamburg ist ein bedeutender Wirtschaftspartner
Konsens herrschte bei Aust und Radev in Bezug auf die große Bedeutung Hamburgs als Wirtschaftspartner für Bulgarien, insbesondere durch die Standorte von Aurubis (größter Industrie-Arbeitgeber in Bulgarien mit großem sozialem und umweltlichem Engagement) und Lufthansa Technik (größter Wartungs-Hub in Europa mit hervorragender technischer Ausstattung).
Auf bulgarischer Seite fanden Vorträge von Michael Eggenschwiler (Wasserstoff-Gesellschaft/Flughafen Hamburg), Dr. Oliver Weinmann (Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV)/Vattenfall Europe Innovation) und Prof. Hans Schäfers (HAW Hamburg) zum Wasser-Hub Hamburg und dem Transformationsprozess der Energieversorgung zu Klimaneutralität großes Interesse.
Hamburg – Bulgarien
Über 400 Hamburger Firmen unterhalten Außenhandelsbeziehungen zu Bulgarien, 45 von ihnen haben eine eigene Niederlassung oder Produktionsstätte vor Ort. 273 der Hamburger Firmen exportieren nach Bulgarien, und rund 150 von ihnen importieren aus Bulgarien. Vor Ort sind unter anderem tätig: Lufthansa Technik Sofia, Aurubis Bulgaria AD, Pirdop, Peter Cremer Holding GmbH, DNV GL SE, Varna, HOYER Bulgaria EOOD, Burgas, Bulgaria Foods OOD. Detaillierte Zahlen finden Sie in der Pressemitteilung.
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