Stadt der Zukunft: Offene Datenkultur in New York

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New York gilt als eine der führenden Tech-Cities weltweit. Besonders im Bereich Datenanalyse und Künstliche Intelligenz (KI) kann kaum eine andere Stadt mithalten. Doch das war nicht immer so: Anfang der 00er-Jahre war New York bei der Digitalisierung hinter dem Silicon Valley und Boston weit abgehängt. Zusätzlich wurde die Metropole stark von der Finanzkrise durchgeschüttelt. Durch einige kluge Grundsatzentscheidungen konnte New York in dieser Zeit aber Weichen stellen, von denen sie bis heute profitiert. Dazu gehört die konsequente Umsetzung der Digitalisierung in der Verwaltung und eine sinnvolle Open-Data-Strategie.

Gelebte Datenkultur

New York hat ein Datenportal, auf dem über 3.000 strukturierte Datensätze zur Verfügung stehen – zum Vergleich: auf dem Open-Data-Cockpit der Stadt Hamburg sind es 400. Die Daten werden von der Stadt New York, den einzelnen City Offices und Agenturen (Department of City Planning, Police Department, etc.) zusammengestellt. New York lädt aktiv dazu ein, die Daten über Apps oder Maps nutzbar zu machen. Beispielsweise macht das Projekt NYC CrashMapper Unfallstatistiken in einer interaktiven Karte verfügbar.  Auch der Rest der Welt kann von den Daten profitieren, um Lösungen für andere Städte zu entwickeln. Das Portal hat großen Erfolg: Pro Monat verzeichnet die Plattform rund 142.000 Unique User. Zusätzlich sorgen Wettbewerbe und Veranstaltungen wie die Open Data Week dafür, dass Bürger den Wert von Daten einschätzen können und diese verstärkt nutzen.

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Daten & KI

Die vorhandene Datenmenge wird unter dem Einsatz von KI und Data Science verstärkt als Grundlage für automatisierte Entscheidungen von Behörden genutzt. Beispielsweise werden sie zur Kriminalitätsbekämpfung eingesetzt oder helfen Verwaltungsaufwände zu verringern, etwa bei der Feuerrisikobeurteilung.

Angriff auf das Silicon Valley

Der Plan steht: Schon bis 2023 möchte New York das Silicon Valley als führenden Technologiestandort überholt haben. Bisher scheint das Vorhaben aufzugehen. New Yorks Start-up-Ökosystem wird auf 147 Mrd. Dollar Firmenwert geschätzt und einige vielversprechende Neugründungen im Bereich Big Data und Data Science haben sich bereits in New York niedergelassen. Beispielsweise Reonomy, ein Unternehmen, das den Immobilienmarkt mithilfe von maschinellem Lernen analysiert.

Start-up-Cluster fördern

Mit der Errichtung eines neuen Campus für Data Science in Kooperation mit der Cornell University und dem Technion-Israel Institute of Technology wird die Ausbildung im Bereich Data Science und KI gefördert. Talente sollen so gezielt angelockt und gefördert werden.

Mehr als 100 Inkubatoren unterstützen außerdem Start-ups in New York. Portale, Tech-Hubs und Agenturen erleichtern zudem die Vernetzung mit Kapitalgebern.

Neue Möglichkeiten auch für Hamburg?

Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten der Stadtentwicklung. New York macht es mit einer offenen Datenkultur vor, die dennoch personenbezogene Informationen schützt. Daten und der Einsatz von KI sind wichtige Faktoren, um das gesamte Potential der Stadt zu nutzen.

Wie kann Hamburg diese Erkenntnisse in Zukunft nutzen? Sollte Hamburg verstärkt in den Ausbau und die Nutzung von Daten investieren? Antworten Sie uns gerne in den Kommentaren!

Über die Trend-City-Studie

In Zusammenarbeit mit Statista Research & Analytics wurden für insgesamt zehn Städte – darunter New York – spezifische Treiber identifiziert, die zum Erfolg der Stadt beigetragen haben. Hierfür wurden quantitative und qualitative Informationen ausgewertet. Die Ergebnisse dienten als Inspiration für die Entwicklung der Strategie „Hamburg 2040“.

(28. Januar 2021)

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