Die Hamburger Gründer-Szene boomt. Aktuell zählt die Plattform „Startup City Hamburg“ insgesamt 1515 Start-ups, die an innovativen Geschäftsideen tüfteln oder mit ihren smarten Konzepten bereits den Markt erobert haben. Ob diese Zahl im kommenden Jahr weiter steigen wird, bleibt abzuwarten.
Zwei Trends zeichnen sich aber jetzt schon ab: Künstliche Intelligenz ist laut dem „Bundesverband Deutsche Startups“ das Zugpferd der Gründungsszene und wird weiter an Bedeutung gewinnen. Zudem birgt die Gesundheitsbranche ein enormes Innovationspotenzial. Bundesweit werden hier besonders viele Start-ups gegründet.
„Auch in Hamburg liegt ein starker Fokus auf diesem Bereich. Insofern war es für uns eine ganz bewusste Entscheidung, unser Unternehmen hier zu gründen“, sagt Maximiliane Kugler. Gemeinsam mit Alicia Faridi erschuf sie die App „fabel“, die pflegende Angehörige bei der Planung der anstehenden Aufgaben unterstützt, und das gleichnamige Tech-Start-up.
Die beiden Jungunternehmerinnen profitieren von Hamburgs herausragender Infrastruktur im Gesundheitssektor und arbeiten eng mit der Techniker Krankenkasse, den Asklepios Kliniken und Philips zusammen. Hilfe auf dem Weg durch den Bürokratiedschungel erhielten sie unter anderem von der Handelskammer, die in diesem Jahr nicht nur fabel, sondern auch viele weitere Gründende unterstützt hat.
Beim alljährlichen ChefTreff beispielsweise, Deutschlands größtem Non-Profit-Event für Studierende, Hochschulabsolventinnen und -absolventen, junge Führungskräfte und Start-ups, die sich mit Trends und Innovationen befassen, hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, sich mit anderen Firmen zu vernetzen.
Bei der Verleihung des Deutschen Gründerpreises saß die Handelskammer sogar in der Jury. Diese sprach dem Hamburger Food-Tech-Unternehmen BLUU Seafood, das Fischzellen in kontrollierten Umgebungen als nachhaltige Alternative zur industriellen Fischerei kultiviert und zu Fischstäbchen aufbereitet, den zweiten Platz in der Kategorie „StartUp“ zu. Und beim „Afrodeutschen Start-up Pitch“ (AiDiA Pitch 2024), der das Ziel verfolgt, schwarze Unternehmerinnen und Unternehmer zu fördern, war sie als Partnerin und Sponsorin beteiligt.
Gründungsbarometer Hinter jeder Existenzgründung stecken außer einer Idee viele spannende Daten. Mit dem „Hamburger Gründungsbarometer“ analysiert die Handelskammer jährlich das Gründungsgeschehen in der Hansestadt. Auf Grundlage der Gewerbeanmeldungen wertet sie in Zusammenarbeit mit dem Statistikamt Nord die Datensätze aus und arbeitet sie grafisch auf.
Im kommenden Jahr will die Handelskammer ihre Unterstützungsangebote für Gründende um zwei neue Formate erweitern: Mit „Hamburg Next Level“ will sie lokalen Start-ups bei der internationalen Expansion unter die Arme greifen, unter anderem mit maßgeschneiderten Programmen, Mentorings und Zugang zu einem globalen Netzwerk.
Darüber hinaus werden für die „Nordic Startup Challenge“ zehn Top-Start-ups aus Nordeuropa zu einer dreitägigen Veranstaltung in Hamburg eingeladen. Ziel ist es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu fördern und Gründende bei der Erschließung neuer Märkte zu unterstützen.
Die beiden neuen Formate ergänzen das bestehende Portfolio rund um Living Labs und Gründungsberatung sowie die Überprüfung von Pitch-Decks, Business- und Finanzplänen und die kostenfreie Vorlage von Business- und Finanzplänen bei der Unternehmenswerkstatt Hamburg.
„Die Handelskammer engagiert sich intensiv dafür, bürokratische Hürden abzubauen und bessere Fördermöglichkeiten zu schaffen, um jungen Unternehmen optimale Bedingungen für Wachstum und Erfolg zu bieten“, sagt Axel Hoops, Leiter der Handelskammer-Abteilung Gründung, Förderung und Finanzmarkt. „Denn Start-ups bringen frische Ideen und Innovationen und schaffen neue Arbeitsplätze, die unsere Stadt nachhaltig stärken.“