„Wir haben Kinder von drei bis zehn Jahren eingeladen, die mit uns das ‚LEGO Discovery Centre‘ gestalten“, sagt Miriam Wolframm, die auf die Mitwirkung der Kleinen großen Wert legt. Sie ist als General Cluster Managerin für das Projekt in der HafenCity verantwortlich und betreut für die Merlin Entertainments Group auch das „Hamburg Dungeon“. „Mit unserer Erlebniswelt möchten wir Kinder und auch deren Eltern ansprechen“, betont sie. „Ihre Wünsche nehmen wir von Anfang an in unsere konzeptionellen Überlegungen mit auf.“
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Das „LEGO Discovery Centre“ sollte bereits in diesem Jahr starten – als Teil des Westfield Hamburg-Überseequartiers, dessen Eröffnung jedoch schon zweimal verschoben werden musste. Aller Voraussicht nach wird es im Frühjahr 2025 seine Tore öffnen. In dem neuen Stadtquartier, entwickelt und betrieben von Unibail-Rodamco-Westfield, wird es viele Einzelhandels- und Gastronomiebetriebe geben, darunter das Bekleidungshaus Breuninger, das seinen ersten Standort in Norddeutschland eröffnet, und die Buchhandlung Thalia.
Auch der Herrenausstatter ANSON’S wird im Überseequartier vertreten sein, wie jetzt im Herbst bekannt wurde. Hinzu kommen Hotels, Büroflächen und Wohnungen. Das Quartier wird eine weitere Attraktion für Hamburg sein, aber auch eine neue Konkurrenz für die gewachsenen Lagen der Innenstadt. Das kommende Jahr wird zeigen, wie sich die Quartiere zwischen Binnenalster und Norderelbe behaupten.
Mit unserer Erlebniswelt möchten wir Kinder und auch deren Eltern ansprechen.
Miriam Wolframm
Nicht wenige Unternehmen haben in den vergangenen Jahren viele Millionen in die City investiert – auch mit Blick auf das Überseequartier. Erst in diesem Herbst wurde das Rathausquartier neu gestaltet – aus öffentlichen Mitteln (vier Millionen Euro) und im Rahmen eines „Business Improvement Districts“ (BID) mit privatem Geld (3,67 Millionen Euro).
Das private Engagement ist bemerkenswert, denn die wirtschaftlichen Aussichten sind derzeit eher gedämpft. „In der Hamburger Wirtschaft herrscht eine ausgeprägte Herbstflaute“, sagt Handelskammer-Konjunkturexperte Dr. Torsten König. „Auch die Konsumlaune ist gedämpft, scheint sich aber gerade wieder zu erholen.“ Laut GfK-Konsumklima-Index ist die Anschaffungsneigung soeben wieder etwas gestiegen.
„Die Voraussetzungen für unbeschwertes Einkaufen sind nicht gut“, bestätigt Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer der IFH Köln GmbH. Vor allem die seit 2022 gestiegenen Preise verunsicherten die Menschen. Etwa jeder zweite schränke seine Ausgaben ein, zum Bespiel für Mode oder Restaurantbesuche. Die Frequenzen in den Innenstädten sind seit der Corona-Pandemie zwar wieder deutlich angestiegen, haben laut IFH Köln aber noch nicht wieder das Niveau von 2019 erreicht.
Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe in ihre Zukunft investieren. Ein wichtiger Hebel ist die Künstliche Intelligenz (KI). Bei der Otto Group etwa ist die neue Technologie längst implementiert, zum Beispiel bei der Produktsuche und für individualisierte Produktempfehlungen. „KI unterstützt uns bei Entscheidungen und steigert nachhaltig die Effizienz“, erläutert Dr. Timo Christophersen, Chief Artificial Officer bei Otto. „Sie kann aber Menschen nicht ersetzen, die auch in Zukunft für Qualitätsprüfung und -sicherung verantwortlich sind.“
Der Hamburger Outdoor-Spezialist Globetrotter nutzt ebenfalls Künstliche Intelligenz. „Mit KI können wir die Disposition des Sortimentes und damit die Warenverfügbarkeit deutlich verbessern“, berichtet Geschäftsführer Andreas Bartmann. Auf diese Weise könne Globetrotter anbieten, was aufgrund von Jahreszeit und Witterung aktuell nachgefragt wird. Auch könne die Personaleinsatzplanung deutlich optimiert werden.
KI unterstützt uns bei Entscheidungen und steigert nachhaltig die Effizienz.
Dr. Timo Christophersen
Künstliche Intelligenz spielt auch in den REWE „Pick&Go-Märkten“ eine große Rolle: Wer sich zuvor online registriert, kann einkaufen, ohne an eine Kasse gehen zu müssen. Ein Self-Scanning ist nicht erforderlich. Der größte dieser Märkte befindet sich an Hamburgs Hoheluftchaussee. Dort testet und optimiert das Kölner Unternehmen die neue Technologie.
„Mit KI können interne Prozesse deutlich effizienter gestaltet werden“, sagt Uwe Seidel, Geschäftsführer der Dr. Lademann & Partner GmbH, die im vergangenen Februar im Auftrag der Behörde für Wirtschaft und Innovation eine neue Studie zur Zukunft des Hamburger Einzelhandels erstellt hat, die Anfang September veröffentlicht wurde. So könnten die Unternehmen, die rechtzeitig investieren, die gestiegenen Kosten für Personal, Energie und Einkauf teilweise kompensieren.
Hamburgs City sieht Uwe Seidel insgesamt sehr positiv. Hier gebe es nicht nur die konsumorientierten Einkaufslagen wie Mönckeberg- und Spitalerstraße oder die hochwertigen Angebote, wie sie etwa am Neuen Wall und am Jungfernstieg zu finden sind. „In den Passagen und in den Nebenlagen gibt es ebenfalls zahlreiche individuelle Fachhandelsgeschäfte“, so Seidel, der die Innenstadt auch wegen ihrer hohen städtebaulichen Qualität schätzt.
Studie Die Studie „Entwicklungsperspektiven und -potenziale des Einzelhandels in Hamburg 2035“, erstellt von der Dr. Lademann & Partner GmbH, wurde im November in der Handelskammer vorgestellt.
Handlungsbedarf bestehe seiner Ansicht nach aber bei Sicherheit und Sauberkeit: „Wenn wir von den Einzelhändlern erwarten, dass sie immer wieder neue Besuchsanlässe schaffen, müssen Sicherheit und Sauberkeit unbedingt verbessert werden.“ Gerade angesichts der bevorstehenden Eröffnung des Überseequartiers müssten das Erscheinungsbild der Innenstadt und die Pflege der öffentlichen Räume stärker in den Blick genommen werden.
An beiden Orten tut sich einiges. „Ich freue mich schon auf die strahlenden Gesichter der Kinder, die im Frühjahr mit ihren Eltern zu uns ins ‚LEGO Discovery Centre‘ kommen“, sagt General Cluster Managerin Miriam Wolframm. Und in der City eröffnete Fee Schlennstedt im November in unmittelbarer Nähe zum Rathaus den „Nica Jazz Club“, mit dem sie ein Freizeitangebot geschaffen hat, das es so in der Innenstadt bislang nicht gab.