Was hat euch dazu bewogen, euch selbstständig zu machen? Gibt es Vorbilder, die euch in irgendeiner Weise inspiriert haben?
Mit „fyksin“ haben wir uns einen Lebenstraum erfüllt. Dabei haben wir nicht unbedingt ein konkretes Vorbild in Form einer Person vor Augen, sondern wir verfolgen unsere eigene Vision. Wir lieben einfach DIY („Do it yourself“), Mode und Nachhaltigkeit, doch wir finden, dass einige Branchenzyklen sehr ungesund sind und in der Welt (zu) viel verschwendet wird.
Angelaufen ist die Reihe „HW-Start-up des Monats“ im Mai 2023. Hier finden Sie sämtliche Unternehmen, die wir bislang in dieser Rubrik vorgestellt haben.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, einen echten Einfluss haben zu wollen. Sabrina kommt ursprünglich aus dem Lebensmittelhandel, und aus ihrem familiären Umfeld ist ihr Unternehmertum bestens bekannt.
Sinah war nach ihrer Ausbildung zur Maßschneiderin und ihrem Studium an der JAK Akademie immer selbstständig und auch bei Firmen in der Bekleidungstechnik angestellt. Die dortigen Erlebnisse schockierten sie und ließen sie handeln. Mit „fyksin“ wollen wir eigene ethische Maßstäbe realisieren. Diese Parameter in unserem eigenen Start-up verfolgen und verwirklichen zu können, ist einfach toll!
Euer Thema ist „Nachhaltigkeit“. Vor allem fokussiert ihr euch auf das sogenannte „Upcycling“, bei dem Abfallprodukte oder andere nicht mehr genutzte Stoffe zu neuwertigen Produkten verarbeitet werden. Wie und wann ist eure Firmenidee entstanden?
Zum einen waren Sinahs Eindrücke, die sie in Festanstellung in der Bekleidungsbranche gesammelt hat, wirklich erschreckend. Ihr wurde bewusst, dass sich für eine gesündere Welt viel ändern muss, vom Überkonsum bis hin zur stärkeren Wertschätzung von bereits vorhandenen Ressourcen.
Diese Idee hatte sie schon länger im Kopf. Dann haben wir beide uns kennengelernt – und passten beruflich einfach sofort super zusammen. Wir vertreten die gleichen Werte und Ansichten und sind beide gern kreativ.
So ist auch unser neuestes Produkt, der „Duschbuddy“, gemeinsam entstanden. Er hält alle Shampoo- und Duschgelflaschen zusammen, perfekt zum Beispiel beim Campen oder auf Festivals.
Mit unseren Kreationen ersetzen wir Wegwerfartikel und fertigen Produkte, die sowohl in der Nutzung im Alltag als auch im nachhaltigen Sinne einen Unterschied machen.
Wie sieht eure Zielgruppe aus, und wie erreicht ihr diese?
Unsere Zielgruppe sind insbesondere Firmen, denn für sie können wir aus ausrangiertem Werbematerial Neues schaffen. Sei es für ihre Mitarbeitende, für Endkunden oder, oder, oder …
Diese Möglichkeit möchten wir gern publik machen, denn aus unserer Sicht ist dies eine Win-win-win-Situation: Für die Unternehmen ist es (aktuell noch) etwas Besonderes. Wenn beispielsweise ein Museum das Plakat, das eben noch die Ausstellung ankündigte, bei uns zu Kulturbeuteln fertigen lässt und im eigenen Shop anbietet, so ist dies ein Produkt mit einem schönen Bezug.
Zweitens zahlt dieser Zyklus auf den Gedanken der Nachhaltigkeit und sogar noch mehr ein. Denn bereits verwendete Rohstoffe und vorhandenes Material bekommen ein zweites Leben. Dadurch wird Müll vermieden, CO2 eingespart und langfristig auch Überproduktion im gesamten Modezirkel abgebaut. Und drittens freuen wir uns natürlich über jeden Auftrag – aus ideologischer Sicht, aber auch natürlich aus Wirtschaftlichkeit für unser Start-up „fyksin“.
Die Unternehmerinnen Sabrina Urban und Sinah Röh brennen beide für Kreativität und Schönes. Im Jahr 2022 haben sie sich mit der Gründung von „fyksin“ einen Lebenstraum erfüllt, mit dem sie langfristig auch ein ganzes Team aufbauen möchten. Sabrina Urban kommt als gelernte Einzelhandelskauffrau ursprünglich aus dem Lebensmittelhandel, hatte einige Jahre eine Führungsposition inne und setzt bei „fyksin“ nun ihre bisherige Hobby-Passion für DIY in professionelles Können um. Modedesign und Nachhaltigkeit sind auch die Leidenschaften von Sinah Röh. Nach ihrer Ausbildung zur Maßschneiderin und ihrem Studium an der JAK Akademie, ihrer Selbstständigkeit sowie verschiedenen Stationen bei Firmen in der Bekleidungstechnik ist ihre Erfüllung nun, mit „fyksin“ eigenen Input nach eigenen ethischen Maßstäben umzusetzen.
