Gemeinsam den Tourismus stärken

Die Partner der Metropolregion Hamburg erarbeiten derzeit ein Konzept, um den Tourismus zukunftsfähig aufzustellen. Das könnte Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Region bringen, denn viele Branchen profitieren unter anderem von der Tourismuswirtschaft.
 

Von Maria Treffon, 25. August 2022

Die Metropolregion Hamburg (MRH) will den Tourismus künftig erfolgreicher, attraktiver und nachhaltiger gestalten. Zu diesem Zweck erarbeiten die Partnerinnen und Partner der MRH jetzt ein Tourismusentwicklungskonzept (TEK), das die Handelskammer als Mitglied der „Facharbeitsgruppe Tourismus“ (FAG Tourismus) aktiv unterstützt. Eine erste Analyse der Qualität des touristischen Angebotes, des Reiseverhaltens der Urlauberinnen und Urlauber sowie der aktuellen Rahmenbedingungen hat gezeigt: Großes Potenzial gibt es vor allem beim Aktivtourismus – ob auf dem Wasser, beim Radfahren oder beim Wandern.

Wer gehört zum Gebiet der Metropolregion?

Das Territorium der Metropolregion Hamburg setzt sich zusammen aus der Freien und Hansestadt Hamburg, den mecklenburgischen Landkreisen Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim sowie der Landeshauptstadt Schwerin. Hinzu kommen die Kreise Dithmarschen, Herzogtum Lauenburg, Ostholstein, Pinneberg, Segeberg, Steinburg und Stormarn in Schleswig-Holstein sowie die kreisfreien Städte Hansestadt Lübeck und Neumünster. Auch die Landkreise Cuxhaven, Harburg, Lüchow-Dannenberg, Lüneburg, Rotenburg (Wümme), Heidekreis (ehemals Soltau-Fallingbostel), Stade und Uelzen in Niedersachsen gehören zur Metropolregion. Weitere Träger sind die Länder Mecklenburg Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Auf einer Fläche von 28.500 Quadratkilometern leben und arbeiten rund 5,3 Millionen Menschen. Die Förderfonds, mit denen in der Region Projekte angeschoben werden, umfassen etwa 2,7 Millionen Euro jährlich.

Der Tourismus gehört zu den Schlüsselbranchen der Metropolregion. Die Erhebung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institutes für Fremdenverkehr (dwif) untermauert die Wirtschaftskraft der Branche mit konkreten Zahlen. Demnach war im Vor-Corona-Jahr 2019 in der gesamten MRH ein Bruttoumsatz von gut 15,6 Milliarden Euro auf Tages- und Übernachtungsgäste zurückzuführen – ein Umsatzplus von 35 Prozent verglichen mit dem Jahr 2013. Davon profitierte das Gastgewerbe mit mehr als 7 Milliarden Euro Bruttoumsatz am stärksten. Der Einzelhandel nahm gut 5 Milliarden, die Dienstleistungsbranche knapp 3,5 Milliarden Euro ein.

Zudem fließen fast 1,5 Milliarden Euro Steueraufkommen aus dem Tourismus in die öffentlichen Haushalte. Allein in Hamburg werden zusätzlich über die in den Hotels erhobene Kultur- und Tourismustaxe rund 15 Millionen Euro jährlich eingenommen. Geld, das in Kultur-, Tourismus- und Sportprojekte fließt und dadurch auf die Attraktivität der Destination einzahlt. Die Zahlen verdeutlichen: Wer die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit in der Metropolregion stärken möchte, kommt am Tourismus nicht vorbei.

So sieht es auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die im Jahr 2019 ein Gutachten mit Impulsen zu Stärkung der Metropolregion Hamburg vorgelegt hat, darunter die Empfehlung für eine stärkere überregionale Zusammenarbeit im Tourismus. Eine Idee, die 20 Tourismusorganisationen der Länder, Kreise und Städte der MRH sowie die Industrie- und Handelskammern unter Federführung des Amtes für Regionale Landesentwicklung Lüneburg jetzt aufgreifen.

Weitere Infos zum Wirtschaftsraum Norden

Der Themenschwerpunkt der HW Juni/Juli 2022 dreht sich um den Wirtschaftsraum Norden. Der Einstiegsartikel „Die Zukunft liegt im Norden“ stellt neben dem Tourismus auch noch andere Branchen vor, in denen 890 000 Unternehmen ihre Stärken ausspielen.

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Mediaserver Hamburg/Konstantin Beck
 
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