Die Kernaufgaben von Hochschulen sind Forschung und Lehre. Dazu kommt in den letzten Jahren immer mehr der Wissens- und Technologietransfer sowie der Wunsch, den sozialen und technologischen Wandel der Gesellschaft positiv mitzugestalten. Diese neue, dritte Aufgabe nennt man Third Mission.
In der niederländischen Strategie verankert
Von der niederländischen Regierung wurde bereits im Jahr 2012 in der Strategic Agenda for Higher Education, Research and Science der zukünftige Fokus für höhere Bildungseinrichtungen auf Entrepreneurship und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft gelegt. Die Vision ist es, Exzellenz unter Studierenden und Forschenden durch harte Auswahlkriterien und umfassende Förderung voranzutreiben. Wissenschaft, Ingenieurskunst und Design sollen kombiniert werden, um Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu finden.
Klein, aber oho: Delft ist regionales Powerhouse
Der kleinen niederländischen Stadt Delft kommt innerhalb der Niederlande eine besondere Rolle zu: Hier soll das ganze Thema Third Mission regional verankert sein; von hier aus sollen internationale und nationale Partnerschaften vorangetrieben werden. Prädestiniert dafür ist Delft durch die Kompetenzen im technischen Bereich. Die Technische Universität Delft hat in den letzten zehn Jahren die Qualität von Forschung, Lehre und Transfer extrem ausbauen können.
Globale Bildung für Lösungen rund um das Thema Wasser
Ein Highlight der Third Mission ist das Delft Institute of Water Education – das internationale Zentrum für Wissen und Austausch rund um das Thema Wasser. Neben der Ausbildung spezialisierter Ingenieure und Wissenschaftler bietet das Institut Onlinekurse für internationale und lokale Akteure in Entwicklungsländern an. Dazu gehört die Vermittlung von Wissen über die Verfügbarkeit von sauberem Wasser, Strategien im Umgang mit Überflutungen in Küstenregionen und andere Probleme im Rahmen des Klimawandels.
Vom Hörsaal in die Praxis: Robotik und Inkubatoren
Das Robohouse in Delft bringt Forschung und Wirtschaft zusammen. Hier stellt man sich eine der aktuellsten Fragen in der kognitiven Robotik und Gesellschaft: Wie können wir Arbeit in Zukunft gesund und „empowering“ gestalten? Durch die im Robovalley erfundenen und erprobten Technologien sollen gesellschaftliche Probleme, Nachhaltigkeit und die Automatisierung gefährlicher und unmenschlicher Arbeit adressiert werden. Auf dem Campus der TU Delft wurde dazu eine Umgebung geschaffen, in der sich KMUs, Start-ups und Entwickler austauschen und ihre Ideen vor Ort testen können.
Zusätzlich sitzt in Delft auch einer der führenden Technologie-Inkubatoren Europas. Auf dem Gelände von YES!Delft können mehr als 60 Start-ups mit Teams von drei bis zwanzig Mitarbeitenden Büros, Werkstätten, Labore, Seminarräume und Gemeinschaftsbereiche nutzen. Der Inkubator unterstützt Start-ups in jeder Phase, fördert Talente und bringt sie mit Investoren zusammen.
Wie sollten Wissenschaft und Wirtschaft in Hamburg zusammenarbeiten, um die Stadt der Zukunft voranzutreiben? Wir freuen uns auf Ihren Beitrag!
Über die Trend-City-Studie
In Zusammenarbeit mit Statista Research & Analytics wurden für insgesamt zehn Städte – darunter New York – spezifische Treiber identifiziert, die zum Erfolg der Stadt beigetragen haben. Hierfür wurden quantitative und qualitative Informationen ausgewertet. Die Ergebnisse dienten als Inspiration für die Entwicklung der Strategie „Hamburg 2040“.
(29. Juli 2021)