Twin Transformation

Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind zwei elementare Zukunftsfaktoren. Welches Potenzial beide zusammen entfalten können, diskutieren Wissenschaft und Wirtschaft bei der zweiten Hamburger Zukunfts-Konferenz im November.
UGH/Greg Nunes/Unsplash
Die Hamburger Zukunfts-Konferenz, die bereits zum zweiten Mal stattfindet, vernetzt die wichtigsten Stakeholder der Wissens- und Wirtschaftsmetropole, um herausragende Forschungsergebnisse direkt in nachhaltige wirtschaftliche Innovationen umzusetzen. Schirmherr ist Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher.

Von Katrin Meyer, 18. September 2024

Die zweite Hamburger Zukunfts-Konferenz der Universitäts-Gesellschaft Hamburg (UGH) findet am 11. November von 9 bis 18:30 Uhr in der Handelskammer statt. Die Veranstaltung vernetzt die wichtigsten Stakeholder der Wissens- und Wirtschaftsmetropole, um herausragende Forschungsergebnisse direkt in nachhaltige wirtschaftliche Innovationen umzusetzen. Auf den Panels rund um Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI diskutieren hochkarätige Fachleute. Schirmherr ist Bürgermeister Peter Tschentscher, der qua Amt Mitglied im UGH-Vorstand ist. Preis pro Konferenzticket: 100 Euro. Zur Anmeldung geht es hier.

„Der Konferenztitel ,Twin Transformation‘ bezieht sich auf die beiden großen Transformationsprozesse, die unsere Gesellschaft beschäftigen: Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, sagt Prof. Hauke Heekeren, Präsident der Universität Hamburg. „Klug eingesetzt sind digitale Lösungen und Künstliche Intelligenz zentrale Hebel, um Nachhaltigkeitsziele interdisziplinär zu erreichen. Als Exzellenzuniversität sind wir davon überzeugt, dass das eine nur mit dem anderen gelingen kann.“

Rena Bargsten, Unternehmerin und stellvertretende Vorsitzende der Universitäts-Gesellschaft Hamburg (UGH), ergänzt: „Für Hamburgs Unternehmen ist diese Zwillingstransformation wesentlich, um in der Zukunft erfolgreich zu sein.“ Nachhaltiges Wirtschaften sei das dringliche Anliegen unserer Gesellschaft, die Digitalisierung mit ihren effektiven Tools beschleunige den Umbruch.

Die UGH initiiert den Austausch zwischen Universität, Wirtschaft und Gesellschaft und leistet so einen Beitrag zur Wissensmetropole. „In der Wirtschaft gibt es Fortschritt und Innovationen, die der Wissenschaft helfen können, und umgekehrt“, so Heekeren. Dieser Wissensaustausch ist zentral für die Twin Transformation.

Zentrales Element der Zwillingstransformation ist die Künstliche Intelligenz. „Kann KI denken?“ Diese Frage wird am 11. November auf dem Eröffnungspanel der zweiten Hamburger Zukunfts-Konferenz der UGH in der Handelskammer diskutiert. Zuerst sei zu klären, was „Denken“ und „Intelligenz“ überhaupt sind, sagt Prof. Heinrich Graener, der gemeinsam mit Rena Bargsten und Prof. Ulrike Beisiegel im UGH-Vorstand die Konferenzleitung innehat. „Welche Unterschiede bestehen zwischen künstlicher und menschlicher Intelligenz?“ Die KI greife schließlich auf eine viel größere Datenbasis zurück als der Mensch.

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Kati Jurischka
Vor zwei Jahren fand die Zukunfts-Konferenz zum ersten Mal in der Handelskammer statt.

Mit dem Zusammenspiel von KI und Nachhaltigkeit befassen sich auch die weiteren Konferenzthemen. Das Universitätsklinikum Eppendorf beispielsweise hat die Herausforderung angenommen, künftig weitestgehend digital und damit effizienter und nachhaltiger zu werden. In der Paneldiskussion „Hilft KI dem Patienten?“ blicken Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft auf die Zukunft des Gesundheitssystems.

Ferner erörtern Fachleute, ob und wie die digitale Transformation die nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung fördert. „Ist die digitale Transformation nachhaltig?“, heißt das dritte Panel, das unter anderem thematisiert, wie Digitalisierung die Kreislaufwirtschaft voranbringt.

Kann KI denken? Denkt sie anders als wir Menschen, weil sie über viel mehr Detailwissen verfügt? Wie denken wir überhaupt? Müssen oder können wir zwischen Künstlicher Intelligenz und natürlicher (menschlicher) Intelligenz unterscheiden? Anlässlich der zweiten Hamburger Zukunfts-Konferenz befasst sich HW Online in den kommenden Wochen im Rahmen einer Serie mit diesen und weiteren Fragen.

Stets geht es um das Wechselspiel: Was bringt die Wissenschaft in die Prozesse ein, und was braucht die Wirtschaft? Und umgekehrt. Die Digitalkompetenz von Fachkräften ist ein wichtiges Querschnittsthema. So stehen beim Panel „Können Fachkräfte und KI zusammenarbeiten?“ die Qualifikationen der Mitarbeitenden im Fokus sowie die Tätigkeiten, die künftig von Menschen verrichtet werden.

„Das Spektrum für Unternehmen, die sich nachhaltig aufstellen wollen, ist riesig“, betont Handelskammer-Präses Prof. Norbert Aust. KI-Offenheit sei dabei unerlässlich. Wie Unternehmen sie nutzen können, dafür sei das Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg, das in der Handelskammer angesiedelt ist, erste Anlaufstelle. „Mit unserer Standortstrategie ‚Hamburg 2040‘ treiben auch wir die Twin Transformation voran.“

Eine nachhaltige Wirtschaft ist nach Ansicht von Prof. Ulrike Beisiegel entscheidend, um die Gesundheit unseres Planeten zu sichern. „KI hilft uns, mit großen Datenmengen umzugehen, wodurch sich neben der Wirtschaft auch Wissenschaft und Forschung sehr dynamisch entwickeln“, so die Vorstandsvorsitzende der UGH. Eines ist gewiss: Transformation von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft bestimmen die Zukunft.


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