Eine Möglichkeit, von fossilen Energieträgern wie Kohle, Gas und Erdöl loszukommen und bis 2045 klimaneutral zu werden, ist Wasserstoff. Grüner Wasserstoff, der aus Ökostrom hergestellt wird. Aber woher soll dieser Wasserstoff kommen? Deutschland hat zwar eine starke Industrie, ist aber auf den Import von Energie angewiesen.
Um dieses Problem anzugehen, traf sich Vizekanzler Dr. Robert Habeck im Rahmen einer Wasserstoffkonferenz in der Handelskammer mit dem kanadischen Energieminister Jonathan Wilkinson und seiner Delegation. Habecks Ziel ist es, ein transatlantisches Energiebündnis auf den Weg zu bringen, das die hiesige Industrie auf der Suche nach Wasserstoff entlastet. Die Idee: Kanadischer Wasserstoff, hergestellt aus Windkraft, wird in Ammoniak umgewandelt und auf dem Seeweg in die Hansestadt transportiert.
Die Brücke zum Transport von grünem Wasserstoff nach Deutschland wollen der Hamburger Hafen und der Hafen von Argentia in der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador gemeinsam realisieren. Wie die Wirtschaftsbehörde mitteilte, trafen die Hafenchefs Jens Meier von der Hamburg Port Authority und sein kanadisches Pendant Scott Penny eine entsprechende Vereinbarung. Der Plan ist, in Argentia einen mit Windstrom betriebenen Elektrolyseur und Anlagen zur Verschiffung des Wasserstoffs zu errichten. Hamburgs Hafen hingegen soll zum deutschen Wasserstoff-Hub ausgebaut werden.
Insgesamt seien bislang sieben deutsch-kanadische Projekte in Planung und Umsetzung, äußerte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums gegenüber der Tageszeitung „Die Welt“. Vorgesehen seien erste Lieferungen von 2026/2027 an. Bis 2030 werde „mit rund sieben Millionen Tonnen Ammoniak pro Jahr“ geplant. Eine entsprechende gemeinsame Absichtserklärung mit der kanadischen Regierung unterzeichnete Robert Habeck im Rathaus.