Auch im kommenden Jahr haben Dr. Michaela Ölschläger und ihr Team viel vor. „2023 ist mit der Verabschiedung des Handelskammer-Standpunktepapieres ‚Zukunftstechnologien für Hamburg‘ ein großer Schritt nach vorn gelungen“, sagt die Leiterin des Geschäftsbereiches „Innovation und neue Märkte“. „Wir haben die Grundlage geschaffen, nun folgt die Umsetzung.“ Ein „Innovations-Dreisprung“ soll die Wettbewerbsfähigkeit der Hansestadt langfristig stärken. Es geht um eine konsequente Fokussierung auf einzelne Technologien, die Schaffung von Sonderinnovationszonen und die Bereitstellung einer Zukunftsmilliarde aus privatwirtschaftlichen Erträgen der Stadt Hamburg in einem neuen, eigenen Innovationsbudget.
Die Politik hat zentrale Forderungen aus dem Papier im Laufe des Jahres schon als Anregung positiv aufgenommen. Zum Beispiel die Sonderinnovationszonen, in denen Start-ups, etablierte Unternehmen und Wissenschaft dank zielgerichteter Förderung und regulatorischer Freiräume Innovationen schneller entwickeln und auch erproben können. „Wirtschaft und Wissenschaft in Hamburg haben viel zu bieten“, so Ölschläger. „Wir wollen 2024 deshalb auf sogenannten ‚Innovationstouren‘ zeigen, was technologisch bereits umgesetzt wird.“ Bei diesen Touren kommen Interessierte und Fachleute vor Ort zusammen, um Ideen und Know-how auszutauschen.
„Best Practices“ aus erster Hand soll es auch beim „IP-Awareness-Day“ 2024 geben. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist es von existenzieller Bedeutung, ihr geistiges Eigentum zu schützen. An der von der Handelskammer geplanten Veranstaltung wird auch die Präsidentin des Deutschen Patent- und Markenamtes Eva Schewior teilnehmen.
Eine Wiederauflage wird 2024 die Zukunfts-Konferenz erleben, die 2022 ihre erfolgreiche Premiere feierte. Erneut sind Universitäts-Gesellschaft Hamburg und Handelskammer gemeinsam Veranstalter. „Wir brauchen den engen Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“, betont Innovationsexpertin Ölschläger. Das Ziel ist die schnelle Marktreife und damit Anwendbarkeit von Zukunftstechnologien. Ein Beispiel ist der Wasserstoff-Einsatz, um die Energieversorgung sicherer und nachhaltiger zu gestalten.
Künstliche Intelligenz (KI) spielt eine immer größere Rolle und kann wichtiger Innovationstreiber sein – auch international. Die 2023 geschlossene Innovationspartnerschaft mit Israel etwa erleichtert Unternehmen den Kontakt zur experimentierfreudigen Start-up-Szene des Landes in Nahost. Veranstaltungen wie der „KI-Summit“ in der Handelskammer – als Teil des „fAIstival 2023“ – helfen ebenfalls, das Potenzial von KI-Anwendungen für zum Beispiel Logistik, Produktion oder Datenverwaltung frühzeitig erkennen zu können.
Mehr Digitalisierung bedeutet auch mehr Bedarf an Sicherheit. Wichtige Hilfestellung leistete hier im vergangenen Frühjahr eine Veranstaltungsreihe von Handelskammer und Mittelstand-Digital Zentrum Hamburg: An insgesamt zehn Terminen konnten sich die Teilnehmenden zum Thema „Cybersicherheit“ informieren. „Ein zukunftsfähiger Wirtschaftsstandort braucht Innovationen“, resümiert Michaela Ölschläger. „Wir tun alles, um Politik und Wirtschaft zu entsprechender Aufgeschlossenheit zu ermuntern.“
Zwei Handelskammer-Gremien widmen sich federführend dem Thema „Innovation“. Unternehmen und Organisationen, die Zukunftstechnologien „made in Hamburg“ entwickeln und vorantreiben, sind im „Ausschuss für Innovation und Forschung“ vertreten. Ansprechpartnerin ist Dr. Michaela Ölschläger. Der „Ausschuss für Informationstechnologie und IT-Infrastruktur“ widmet sich der Digitalisierung. Dabei geht es um Fragen, welchen Beitrag IT-Technik zu mehr Nachhaltigkeit leisten oder wie KI sinnvoll eingesetzt werden kann. Ansprechpartner ist Jörn Schüßler.