In welcher Weise hat es sich positiv ausgewirkt, dass du mit deinem Start-up bei „Die Höhle der Löwen“ gewesen bist?
Unser Auftritt bei „Die Höhle der Löwen“ war ein Gamechanger für Futurised – und das in mehrfacher Hinsicht. Plötzlich kannte jeder in Deutschland Futurised. Die Medienpräsenz und das daraus resultierende öffentliche Interesse haben unsere Brand Awareness massiv gesteigert.
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Durch die Show haben wir Zugang zu einem erstklassigen Netzwerk von Investoren, Experten und potenziellen Partnern erhalten, die uns nicht nur finanziell, sondern auch mit wertvollem Wissen unterstützen. Für ein frisch gegründetes Start-up, das wir damals noch waren, ist das ein Booster, wie man ihn nur schwer woanders bekommen kann.
Und vor allem hat die Partnerschaft mit Carsten Maschmeyer unsere Start-up-Reise auf ein völlig neues Niveau gehoben. Wir haben in ihm nicht nur einen Investor, sondern auch einen Mentor gefunden, der unser Unternehmen auf vielfältige Weise gestärkt hat. Seine umfangreiche Erfahrung und sein Netzwerk haben uns geholfen, schneller und effizienter zu skalieren und dabei gleichzeitig unsere Vision zu schärfen. Wir sind zuversichtlich, dass diese Zusammenarbeit uns auch in Zukunft weiterhin großartige Möglichkeiten eröffnet, und freuen uns auf die Herausforderungen und Chancen, die vor uns liegen.
Was genau macht Futurised, und wie ist die Firmenidee entstanden?
Die Idee für Futurised entstand während der COVID-19-Pandemie, einer Zeit, die viele von uns zu Hause festhielt. Statt mich nur auf Langeweile zu beschränken, nutzte ich die Zeit des Home-Schoolings, um an meinen eigenen Interessen und Zielen zu arbeiten. Ich begann, für meinen Umkreis Prozesse zu automatisieren, und schnell wurde klar, dass daraus mehr entstehen könnte, da ich plötzlich viel strahlende Gesichter vor mir hatte, nachdem ich die monotonen, wiederkehrenden Prozesse aus meinem Umkreis automatisierte.
Diese ersten Experimente führten zur Gründung von Futurised. Ich brach meine Ausbildung als Fachinformatiker ab und setzte alles auf eine Karte – auf die Vision, die Arbeitsweise von Unternehmen durch fortschrittliche KI-Lösungen zu revolutionieren. Futurised ist der Partner für Dokumenten-, Text- und Sprachverarbeitung.
Unsere Technologie ist ein entscheidender Vorteil für jedes Unternehmen, das in der heutigen dynamischen Welt wettbewerbsfähig und effizient bleiben möchte. Wir schließen die Lücke, die der Fachkräftemangel hinterlassen hat, mit einer KI, die jede Art von Dokument mit einer Präzision verarbeitet, die ihresgleichen sucht. Über 200 Millionen Dokumente pro Jahr zu verarbeiten, zeugt nicht nur von unserem Engagement, sondern von unserer Effektivität und unserem Erfolg.
Was fasziniert dich an Künstlicher Intelligenz? Ganz unumstritten ist KI ja nicht …
Künstliche Intelligenz fasziniert mich, weil sie nicht bloß marginale Verbesserungen von 2 bis 3 Prozent bietet, sondern das Potenzial hat, unsere Leistung um 50 bis 90 Prozent oder sogar mehr zu steigern. KI ist wie eine unberührte grüne Wiese, mit Chancen, wie wir sie mit der Einführung von Computern hatten. Mit oft nur mäßigem Aufwand lassen sich durch KI unglaubliche Ergebnisse erzielen, die mit kaum einer anderen Technologie möglich wären.
Über Futurised Gegründet wurde Futurised von Max Schlensag im Januar 2022 in Hamburg. Heute beschäftigt das Unternehmen mehr als 15 Mitarbeitende und hat sich als führender KI-Anbieter für Dokumenten-, Sprach- und Textverarbeitung etabliert. Zu den Kunden zählen unter anderem große Versicherungen und Banken. Strategische Partnerschaften mit Microsoft und Lufthansa Industry Solutions unterstützen Futurised sowohl in der Entwicklung als auch im Vertrieb und tragen dazu bei, innovative Lösungen auf den Markt zu bringen.
Natürlich ist KI umstritten, und das aus guten Gründen. Datenschutz und ethische Überlegungen stehen im Vordergrund, doch genau dafür gibt es Regulierungen. Wenn man die richtigen Maßnahmen kennt und anwendet, kann KI als eine weitere fortschrittliche Softwarelösung betrachtet werden, die kontrolliert und sicher genutzt wird.
Beim Blick nach Amerika, China und Co. und auf die Entwicklungen dort, von Robotern bis hin zu Deep Fakes, empfinde ich Respekt und sehe die dringende Notwendigkeit für eine sorgfältige Regulierung dieser Technologien. Allerdings denke ich, dass Länder wie die USA und China im Bereich des Testens und Forschens einen besseren Ansatz verfolgen als die EU und Deutschland.
Diese Länder wagen es, zu experimentieren, anstatt durch vorzeitige Regulierungen mögliche Durchbrüche zu blockieren. So lassen sie sich nicht die riesigen Chancen entgehen, die KI bieten kann. Wir sollten offen sein für Innovation und gleichzeitig verantwortungsbewusst handeln, um das volle Potenzial der KI sicher und effektiv zu nutzen.